Breitband

Focus: Betrug mit DSL-Verträgen von 1&1

Selbst Kunden ohne PC sollten einen Anschluss erhalten
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Beim harten Kampf um DSL-Kunden geraten selbst Unbeteiligte ohne Unterschrift an einen Vertrag. Wie das Nachrichtenmagazin Focus heute vorab berichtete, erhielten eine 83-Jährige aus Herford und ihre 50-jährige Nachbarin schriftlich die Bestätigung über DSL-Verträge von 1&1. Die Rentnerin besitzt keinen Computer, die Nachbarin war zur Zeit des angeblichen Abschlusses verreist.

Beide widerriefen den Vertrag - allerdings ohne Erfolg. 1&1 argumentierte, die beiden hätten auf ihr Widerrufsrecht verzichtet, mit den Anschlussarbeiten habe man bereits begonnen. Auch eine Anzeige stoppte das Verfahren nicht. Die Juristin Helga Zander-Hayat von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagte gegenüber Focus: "Die Maschinerie läuft weiter - auch ohne Unterschrift". Sie riet, schnell einen Anwalt einzuschalten.

Eine Anfrage von Focus bestätigte den Betrugsverdacht, wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtet. 1&1-Pressesprecherin Ingrun Senft bedauerte die Angelegenheit und erklärte: "Unsere Recherche hat ergeben, dass beide Aufträge ohne Einverständnis der jeweils vermeintlichen Antragsteller von einem nebenberuflichen Mittler unserer Produkte erstellt worden waren."