Beschwerden

Viele Beschwerden über Verstöße gegen Jugendschutz im Netz

jugenschutz.net bearbeitete im Januar 750 Hinweise
Von dpa / Björn Brodersen

Bei der Organisation jugendschutz.net sind im Januar so viele Beschwerden über jugendgefährdende Angebote im Internet eingegangen, wie bislang in keinem Monat zuvor. Mehr als 750 Hinweise - vor allem auf pornografische Inhalte - seien von den Experten bearbeitet worden, wie die bundesweite Einrichtung mit Sitz in Mainz jetzt mitteilte. Daneben wurden unter anderem auch Magersucht verherrlichende oder rechtsextreme Seiten gemeldet.

Gegründet wurde jugendschutz.net 1997 als gemeinsame Stelle der Jugendministerien aller Bundesländer mit dem Ziel, das Internet auf Verstöße gegen den Jugendschutz zu kontrollieren. Und die gibt es reichlich: Die Zahl der Beschwerden hat sich laut jugendschutz.net in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt. 2007 wurden 2 650 Internetangebote reklamiert - durch eigene Recherche und teilweise anonyme Tipps von außen.

"Je mehr Hinweise wir bekommen, desto besser können wir gegen die Verstöße vorgehen", sagte der Leiter der Stelle, Friedemann Schindler, laut Mitteilung mit Hinweis auf den "Safer Internet Day" am 12. Februar. Außerdem könnten er und seine knapp 20 Mitarbeiter "dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche auch im Netz auf nichts stoßen, was wir ihnen offline nicht zumuten würden", ergänzte er.

Bei schweren Fällen wie Kinderpornografie schalte jugendschutz.net das Bundeskriminalamt ein. Ansonsten werde zunächst der Anbieter der Webseite identifiziert und angeschrieben. Bleibe das erfolglos, informiere die Stelle die Kommission für Jugendmedienschutz, die Bußgelder verhängen kann.