Elektrosmog

Babyphone und Radiowecker: Strahlung in der Wohnung

Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder
Von dpa / Marie-Anne Winter

"Elektrosmog" ist ein Schlagwort, das vielen Verbrauchern Angst macht. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bezeichnen sich zwei bis sechs Prozent der Deutschen als "elektrosensibel". Sie führen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen auf "Elektrosmog" zurück. Nüchtern gesehen, steht der Begriff für elektrische und magnetische Felder und für elektromagnetische Strahlung - und die sind keineswegs immer schädlich. In manchen Fällen ist es allerdings sinnvoll, vorsorglich gegen die Strahlung zu handeln.

Um das Thema sachlich angehen zu können, muss man sich zunächst klar machen, dass es "den Elektrosmog" als einheitliches Phänomen nicht gibt. Zum Beispiel lassen sich diesbezüglich Radiowecker und Schnurlos-Telefone nicht miteinander vergleichen. So trennen Experten zum einen in elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder.

Darüber hinaus trägt eine Unterscheidung in nieder- und hochfrequente Felder zum besseren Verständnis bei. Ob die Felder als hoch- oder niederfrequent eingestuft werden, hängt von der Anzahl der Schwingungen ab, die in Hertz (Hz) angegeben werden. Ein Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde. Niederfrequente elektrische Felder werden im Haushalt durch Stromleitungen und elektrische Haushaltsgeräte erzeugt - auch wenn kein Strom fließt. Die hier auftretenden elektrischen Felder haben eine Frequenz von 50 Hz. Die Stärke des elektrischen Feldes wird in Volt pro Meter (V/m) gemessen.

Trafos erzeugen magnetische Felder

Magnetische Felder im niederfrequenten Bereich werden durch Ströme erzeugt. Wird kein Strom verbraucht, wenn das Gerät ausgeschaltet ist, verschwinden die in Tesla gemessenen magnetischen Felder, auch wenn der Stecker noch in der Steckdose sitzt. Bei Geräten mit Transformatoren aber bleiben die Felder bestehen. Während elektrische Felder durch Hauswände stark abgeschwächt werden, lassen sich magnetische Felder ohne großen Aufwand kaum abschirmen.

Elektromagnetische Felder (EMF) heißen so, weil sich elektrisches und magnetisches Feld ab einer bestimmten Frequenz nicht mehr voneinander trennen lassen. Daher wird in diesem Zusammenhang manchmal auch von elektromagnetischer Strahlung gesprochen. "Die stärksten Verursacher im Haushalt sind Handys, DECT-Telefone und WLAN", erklärt Florian Emrich, Sprecher des BfS in Salzgitter. Diese Geräte arbeiten auch mit Frequenzen im Gigahertzbereich. Zur Erklärung: Ein Gigahertz entspricht einer Milliarde Hertz.

Die in Häusern und Wohnungen üblicherweise auftretenden niederfrequenten elektrischen Felder stellen laut BfS keine Gesundheitsgefahr dar. Problematischer sind da schon die magnetischen Felder: Hier gibt es Unsicherheiten im Hinblick auf mögliche Langzeiteffekte der Strahlung unterhalb der Grenzwerte. Es gibt Studien, die zumindest einen statistischen Zusammenhang von magnetischen Feldern und Leukämie bei Kindern erkennen lassen.