Wer bietet Upgrades auf Windows Mobile 6 ?
Bei den Geräteherstellern wiederum sieht es sehr ähnlich aus wie bei den Netzbetreibern. Denn für Geräte, die nicht über die Vertriebskanäle der Netzbetreiber erworben wurden und damit über kein entsprechendes Branding, d.h. speziell auf den Anbieter angepasste Firmware, verfügen, muss sich der Kunde an den Gerätehersteller direkt wenden. Für einzelne Geräte sollen hier auch seitens der Hersteller Aktualisierungen für das Betriebssystem auf die Version 6 möglich sein. So möchte Palm für den Treo 750v sowie das Treo 750 Smartphone entsprechende Upgrades bereitstellen - Startzeitpunkt und Verteilungsweg sind indes noch gänzlich unbekannt. Samsung wiederum plant für den Sommer, das heißt ab etwa Juli, ein Upgrade für das SGH-i600, welches dann im so genannten FUNClub auf der Homepage des Anbieters downloadbar sein soll.
Bei HTC, dem Hersteller mit den meisten für Windows Mobile relevanten Geräten auf dem Markt, sind naturgemäß deutlich mehr PDAs betroffen. Hier können nach Angaben des Unternehmens der HTC Advantage, HTC TyTN, HTC S620, HTC P3300 sowie der HTC P4350 um Windows Mobile 6 erweitert werden. Laut einem Strategiepapier sei diese Auswahl deshalb getroffen worden, weil die betreffenden Geräte unter dem Fokus "Messaging" ausgewählt worden seien - dem Kernverbesserungspunkt des neuen Betriebssystems. Die Upgrades sind laut HTC bereits online abrufbar [Link entfernt] oder sollen dies in Kürze sein. Bislang sind jedoch noch keine entsprechenden Downloads zu finden. Wenn die Upgrades verfügbar werden, wäre der Hersteller derjenige, der auf die Marktbedürfnisse am Schnellsten reagiert hat. Weitere Geräte können, müssen aber nicht folgen. Zudem gilt eine weitere Einschränkung: HTC betont, dass die Aktualisierung nur bei den Geräten funktioniere, die auch wirklich unter eigenem Brand verkauft worden - wer also ein bei einem der vier Netzbetreiber erworbenes Gerät besitze, müsse sich auch an diesen wenden.
Service-Provider verweisen auf Netzbetreiber
Eine gänzlich andere Situation ergibt sich bei den Service-Providern wie debitel, Victorvox, The Phone House und Talkline. Wie ein Sprecher von Talkline gegenüber teltarif erklärte, sei ein Upgrade für die vertriebenen Geräte MDA compact III sowie VPA compact III seitens Talkline nicht möglich. Durch Modifikationen der ursprünglichen, vom Netzbetreiber gebrandeten, Firmware könne es bei daraus resultierenden Problemen zu einem Erlischen der Garantieleistung kommen. Eine kundenfreundlichere Lösung würde man gerne anbieten, jedoch könne man hier nur auf die jeweiligen Hersteller beziehungsweise Netzbetreiber verweisen. Ganz Ähnliches war zu dieser Problematik auch von den anderen Service-Providern zu vernehmen. So verwies man bei Victorvox darauf, dass man zwar gerne seine Kunden über Aktualisierungsmöglichkeiten berate und informiere - diese müssten jedoch immer beim jeweiligen Gerätehersteller vorgenommen werden. Das Unternehmen selbst könne solche Möglichkeiten aber nicht anbieten.
Wer auch immer mit dem Gedanken spielt, seinen PDA mit der neuen Version des Betriebssystems aufzurüsten: Es sollte keinesfalls überhastet geschehen. Denn der Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt vor allem in den Messaging-Möglichkeiten und der Darstellbarkeit von HTML-Mails bei Windows Mobile 6. Weltbewegende Neuheiten sind hingegen durch eine Aktualisierung nicht zu erhalten. Wer hier nicht sonderlich aktiv ist oder diese Funktionalitäten vielleicht gar nicht großartig vermisst, sollte sich ein Upgrade überlegen: Schließlich heißt es nicht umsonst: "Never touch a running System." Jedes Upgrade beinhaltet zu einem gewissen Grade auch das Risiko von daraus erst entstehenden Problemen. Und noch ein ganz anderer Grund kann gegen eine Aktualisierung auf das neue System sprechen: Einige der Verbesserungen im E-Mail-Client und bei der Terminplaner-/Kalenderfunktion setzen nämlich Exchange Server 2007 voraus. Wessen Firma oder E-Mail-Provider das gar nicht nutzt, sollte von einem Update Abstand nehmen - er könnte sonst in die Röhre schauen.