Handy-TV

Ericsson demonstriert MBMS-Technologie

Übertragung von Handy-TV- und Multimedia-Inhalten
Von / Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Der Telekom-Ausrüster Ericsson demonstriert auf dem 3GSM World Congress erstmals mobiles Fernsehen über MBMS (Multimedia Broadband Multicast Service). Mit MBMS können Multimediadienste wie mobiles Fernsehen über bestehende UMTS-Netze an mobile Endgeräte übertragen werden. Mit dieser Schlüsseltechnologie können beliebig viele Teilnehmer gleichzeitig auf die Dienste zugreifen. Dies sei laut Ericsson "ein entscheidender Schritt hin zum Massenmarkt". Bei der MBMS-Demonstration werden die Fernsehsignale über einen Prototyp der neuen U365-Plattform für Handys übertragen.

Neben hoher Bildqualität hat MBMS auch den Vorteil des schnellen Wechseln der Kanäle und echter Interaktivität. Im vergangenen Jahr hatte Ericsson den weltweit ersten Live-Test von MBMS erfolgreich abgeschlossen. MBMS wird 2008 als Software Upgrade für die Mobilfunknetze kommerziell verfügbar sein. Bis dahin wird Ericsson Mobile Platforms (EMP) mehrere Plattformen anbieten, die MBMS bereits unterstützen, sodass 2008 auch die ersten Endgeräte auf den Markt kommen können. MBMS bildet die optimale Ergänzung zu den Unicast-TV und HSPA-Lösungen (High-Speed Packet Access), die bereits jetzt die bestehenden Mobilfunknetz-Infrastrukturen für Breitbanddienste nutzen.

"Immer mehr Betreiber wollen ihre Netze für Multimediadienste nutzen", sagt Kurt Jofs, Executive Vice President und Leiter des Geschäftsbereiches Networks bei Ericsson. MBMS lasse sich schnell und einfach einrichten. Verschiedene Inhalte könnten damit in festgelegten Gebieten des Mobilfunknetzes verbreitet werden.

Erweiterung vun UMTS für Verteilung von Multimedia-Diensten

MBMS ist eine Erweiterung des UMTS-Standards für die Verteilung von Multimedia- und Broadcastdiensten. Die Technologie arbeitet mit der Funkzellenstruktur des UMTS-Netzes und soll für den Datentransport in einer Funkzelle optimiert werden, damit gleichzeitig mehrere Benutzer multimediale Inhalte empfangen können. Dafür wird die Funkschnittstelle neben der Punkt-zu-Punkt-Verbindung (P2P) auch Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindungen (P2MP) unterstützen. Als Übertragungskanal steht hierfür ein Multicast Data Traffic Channel (MDTCH) pro Funkzelle zur Verfügung auf dem die Datenströme nicht einzeln für jeden Benutzer, sondern gemeinsam ausgestrahlt werden.

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