Grafikchip

3GSM: AMD beschleunigt Grafik auf dem Handy

Neue Chips für Standard- und High-End-Geräte
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Auf dem 3GSM Weltkongress hat AMD [Link entfernt] drei neue Mediaprozessoren für Handys vorgestellt. Der Imageon 2192 ist auf den Massenmarkt zugeschnitten und unterstützt Video-Aufnahme und -Wiedergabe im CIF-Format mit 352 mal 288 Pixel bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Fotos können mit bis zu 3 Megapixel aufgenommen werden.

Imageon 2294 und Imageon 2298 sind hingegen für hochwertige Handys gedacht. So können Kamera-Sensoren mit bis zu 5 bzw. bis zu 12 Megapixel angeschlossen werden. Die maximale Bildschirmauflösung beträgt 640 mal 480 bzw. 800 mal 480 Pixel. Video-Aufnahme und -Wiedergabe ist bei beiden Chips in voller DVD-Auflösung (in Europa/PAL üblicherweise 720 mal 576 Pixel) bei voller Bildwiederholrate (Europa/PAL üblicherweise 25 Bilder pro Sekunde) möglich. Über einen Video-Ausgang kann man die Videos auch auf einem Fernseher anschauen, wenn man diesen per Kabel mit dem Handy verbindet. Faktisch werden mit diesen beiden Chips also "echte" Video-Handys ermöglicht, die mit Auflösung und Bildwiederholfrequenz von Camcordern mithalten können. Von der Qualität her sollten Camcorder aber weiterhin besser sein - schließlich ist in deren größeren Gehäusen mehr Platz für eine hochwertige Optik inklusive Zoom, und bessere, auf Video-Aufzeichnung optimierte Bildsensoren.

Namhafte Handy-Produzenten setzen auf AMD

AMD hat bis heute über 200 Millionen Mediaprozessoren ausgeliefert. Insbesondere die erfolgreichen Handys der RAZR-Serie von Motorola sind damit ausgestattet, aber auch LG, HTC, Panasonic und BenQ Mobile setzen die Prozessoren von AMD ein. Wichtige Features der Chips sind optimierte 2D-Vector-Grafik, mit der Animationen (ähnlich wie das vom Internet bekannte Flash-Format) abgespielt werden können. Die 3D-Grafik ist OpenGL-kompatibel. In die höherwertigen Imageon-Chips ist auch ein Audio-Prozessor (adaptive multi-rate narrow band und wide band, AAC, MP3, WMA, MIDI und Real Audio) integriert. Auch hier werden Codierung und Decodierung unterstützt. Im Ergebnis können alle wichtigen Funktionen eines Videotelefonates (Video-Aufnahme inklusive Korrektur/Dämpfung von Verwacklungen, Video-Wiedergabe, Audio-Aufnahme inklusive Echounterdrückung und Audio-Wiedergabe) abgewickelt werden.

Neben den Features des Prozessors ist auch die Höhe des Stromverbrauchs wichtig, schließlich soll die Batterie des Handys lange durchhalten. Es ist möglich, den Media-Prozessor als separaten Chip von AMD zu beziehen, oder als "Design-Anleitung", um diesen auf einem anderen Chip des Handys (i.d.R. der so genannte "Baseband-Chip", der die Funksignale codiert und decodiert und auch den Hauptprozessor beinhaltet) mit zu integrieren. Dieses bietet sich vor allem im Bereich der Einsteigergeräte an, um den Stromverbrauch weiter zu senken und die Gesamtkosten zu reduzieren. Für höherwertige Geräte empfiehlt AMD hingegen separate Chips, da die Produktzyklen im Baseband-Bereich deutlich langsamer laufen als im Grafik-Bereich.

Die Kosten für die in 90-nm-Technologie hergestellten Chips liegen je nach Version und Stückzahl im Bereich von einigen US-Dollar. Die oben vorgestellten Chips sind für Gerätehersteller seit heute verfügbar; bis diese in entsprechende Geräte eingebaut werden, kann noch Zeit vergehen.

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