Rootserver

DoS-Angriff auf die DNS-Rootserver

Der reguläre Internetverkehr wurde nicht beeinträchtigt
Von Christian Horn

Gestern wurden die DNS-Rootserver, die zentralen Datenbanksysteme des Internets, Ziel eines gezielten Denial-of-Service-Angriffs (DoS). Medienberichten zufolge wurden alle 13 der weltweiten Rootserver angegriffen. Zwei der attackierten Rootserver seien annähernd in die Knie gezwungen worden, berichten amerikanische IT-Medien. Den Berichten zufolge waren der L-Rootserver der Internetverwaltung ICANN und der G-Rootserver, der vom amerikanischen Verteidungsministerium betrieben wird, zeitweise nicht erreichbar. Die gestrige Attacke sei der heftigste Angriff auf Rootserver seit Oktober 2002 gewesen.

Einem Sicherheitsexperten zufolge spielte sich das Bandbreiten-Ausmaß des Angriffs nicht auf den heutzutage üblichen Gigabyte-Levels ab, sondern sei in Megabytes zu messen gewesen. "Es war ein kleiner Angriff, aber er war sehr focussiert und auf die Rootserver ausgerichtet", sagte der Sicherheitsexperte. John Crain, Leitender Technischer Direktor bei der ICANN, erklärte, es sei noch nicht klar, von woher die Angriffe ausgingen. Auch über die Motivation der Angriffe besteht Unklarheit, wenn auch manche Quellen spekulieren, es habe sich um einen schlechten Scherz zum gestrigen Safer Internet Day gehandelt. John Crain zufolge hatte der Angriff keine Auswirkungen auf den regulären Internetverkehr: "Ich glaube, der größte Effekt war, dass einige Ingenieure ihrer Nachtruhe beraubt wurden und dass es eine Menge Presse gab."