Getestet

Nokia N91 im teltarif-Test

Erstes UMTS-Musikhandy der Finnen
Von Stefanie Frevert-Schönherr

Speicherkarten kaufen und tauschen entfällt bei diesem Gerät komplett, da es neben dem 15 MB großen internen Speicher für eigene Daten über eine eingebaute Festplatte mit 4 GB Speichervolumen verfügt, die ausreichend Platz für Bild-, Video- und Musikdaten bietet. Neben dem gängigen MP3-Format unterstützt der Musik-Player zudem alle aktuellen AAC-Formate, AMR-, RealAudio-, Wave- und WMA-Dateien. Der RealPlayer spielt neben dem bekannten 3GP-Format auch MPEG4- und RealVideo-Dateien ab. Die Festplatte macht sich bis auf ihr Gewicht kaum bemerkbar, nur beim Springen zwischen den einzelnen Musiktiteln und der Datensuche auf der Festplatte ist diese nicht die Schnellste. Dabei ist aber zu bedenken, dass immerhin auf einen Speicher von über 4000 MB zugegriffen werden muss, daher ist dies sicher zu entschuldigen.

Nokia N91

N91 mit praktischer
Headset-Kombination
Der Klang des N91 ist klasse! Spezielle Equalizer für verschiedene Genres sind bereits voreingestellt, können aber an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Neu ist auch die 3,5 mm-Klinkenbuchse, durch die es möglich ist, auch andere Kopfhörer anzuschließen. Sehr praktisch ist auch die mitgelieferte Kopfhörer-Freisprech-Kombination. Diese besteht zum einen aus einem Stereo-Headset, welches zum Musikhören sowohl mit, als auch ohne Freisprech- und Steuer-Adapter verwendet werden kann. Der Adapter dient gleichzeitig als Mikrofon für die mobile Freisprechfunktion und ist zusätzlich mit Musiktasten und einem Ansteckclip für die Kleidung ausgestattet, so dass man das Gerät für einen Titelwechsel nicht extra aus der Tasche nehmen muss. Auch Gespräche können einfach über eine zusätzliche Taste direkt über die Freisprecheinrichtung angenommen werden. Was ab und zu etwas stören kann ist, dass der Kopfhöreranschluss an der Oberseite des Gerätes angebracht ist. Dabei hat man das Kabel im ungünstigsten Fall vor dem Display, dies stellt aber zumeist kein Problem dar.

Neben den Standard-Anwendungen für E-Mail, Push-to-Talk und Instant Messaging bietet das N91 auch ein Radio, einen HTML-Browser sowie einen integrierten Flash Player in der Version 1.1, mit dem man Flash-Applikationen und Anwendungen nutzen oder sich Animationen ansehen kann.

Vielseitige Datenverbindungsmöglichkeiten, nur Infrarot fehlt

Der nokiaspezifische Internetbrowser bietet mit der neuartigen Minimap-Funktion eine bessere Übersicht, die beim Betrachten von normalen HTML-Seiten auf den "kleinen" Handydisplays sonst oft verloren geht. Zudem gestaltet sich das Navigieren auch komfortabler. Man hat hier die Mögichkeit, mit einem Cursor, ähnlich wie beim Webbrowser am PC, sich "frei auf der Seite zu bewegen". Bisher konnte man mit den Steuertasten nur über die einzelnen Links der Seite navigieren und scrollen.

Auch die WLAN-Funktion konnte nach wenigen Einstellungen sofort genutzt werden. Das Surfen gestaltet sich im Vergleich zu UMTS durch den etwas schnelleren Seitenaufbau angenehmer, im Großen und Ganzen aber genauso einfach. Beim Erstellen des Zugangspunktes muss einfach nach verfügbaren WLAN-Netzen gesucht, eines ausgewählt und ein paar weitere Einstellungen vorgenommen werden, wie beispielsweise die Verschlüsselungsart sowie der WLAN-Schlüssel selbst. Beim Aufruf der ersten Internetseite wählt man dann aus, welche verfügbare Verbindung man nutzen möchte und schon wird die Website geladen und angezeigt. Ebenso gut kann man das N91 auch als Modem für Desktop-PC oder Notebook verwenden. Mit dem mitgelieferten USB-Kabel kann man über die PC Suite ganz einfach eine Internetverbindung herstellen, aber auch jedes andere beliebige USB-Kabel mit Mini-USB-Anschluss (bekannt von Digitalkameras) kann verwendet werden. Nokia N91 in
silbernem Metallgehäuse

Das Gerät wird vom PC auch ohne jegliche Installation von Treibern automatisch erkannt und kann somit auch als Datenspeicher vielseitig verwendet werden. Neben dem Datenaustausch via Kabel bietet das Mobiltelefon auch Bluetooth, jedoch kein Infrarot. Mit Bluetooth lassen sich ebenfalls Daten übertragen und synchronisieren, auch größere Dateien stellen dabei kein Problem dar.

Sollte weder WLAN noch UMTS verfügbar sein, wechselt das Gerät im Dualmode betrieben automatisch zu einer GSM/GPRS-Verbindung. Diese ist zwar um einiges langsamer, kann aber ebenso wie EDGE oder HSCSD bei Verfügbakeit genutzt werden. Um einen automatischen Wechsel zwischen UMTS und GSM zu vermeiden, kann man manuell auch in den UMTS- oder GSM-Modus wechseln. Dafür muss das Gerät allerdings wie die anderen Symbian-Geräte auch neu gestartet werden. Dies dauert beim N91 mit rund 35 Sekunden verhältnismaßig lang.