Einlenken

Telekom überträgt Bundesliga offenbar nicht per Satellit und Kabel

FTD: Bonner Konzern lenkt offenbar ein und bevorzugt Namensrechte
Von Thorsten Neuhetzki

Wie bereits berichtet, hat die Deutsche Telekom ein großes Interesse daran, die Fußball-Bundesliga künftig mit ihrem Namen zu versehen und sie zu einer Telekom-Bundesliga zu machen. Diese Planungen spielen nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) nun offenbar eine entscheidende Rolle im Streit der Telekom mit der Deutschen Fußball Liga (DFL), ob die Telekom ihr Bundesliga IPTV-Signal auch über Satellit und Kabel überträgt oder nicht. Nach Angaben der Zeitung ist die Telekom hier zu einem Kompromiss bereit.

Die Telekom würde von dem Vorhaben der IPTV-Übertragung jenseits des klassischen Internets abrücken, wenn sie dafür die Mobilfunkrechte bekäme und die Bundesliga ihren Namen tragen würde und dieses zu entsprechend günstigeren Bedingungen bekäme, berichtet die Zeitung. Allerdings müssten sich sowohl DFL als auch Telekom in Sachen Preis und weiterer Details noch bewegen.

Hintergrund dieses Pokerspiels ist ein seit Monaten andauernder Streit um die Übertragungsrechte der Bundesliga. Ursprünglich hatte Arena [Link entfernt] die Fernsehrechte erstanden, die Telekom die Internetrechte. Durch eine Formulierung im Vertrag sieht sich die Telekom und ihr Vertragspartner Premiere jedoch im Recht, das Internetsignal auch über andere Verbreitungswege auszustrahlen. Dagegen wollten Vermarkter DFL und Arena vorgehen, sollte es soweit kommen.

Für die TV-Rechte hat Arena 220 Millionen Euro gezahlt, die Telekom für die Internet-Rechte 45 Millionen Euro. Der Wert der von der Telekom nun anvisierten Rechte für den Mobilfunk werden auf 5 bis 10 Millionen Euro geschätzt, die Namensrechte je nach Umfang auf 30 bis 45 Millionen Euro. Nach Angaben der FTD gibt es für beide Rechte auch andere Interessenten. "Wir brauchen nichts zu verschenken", wird ein Manager der DFL zitiert. Dem Kunden bleibt indes nichts anderes übrig, als abzuwarten. Premiere-Kunden wollen die Bundesliga zumeist weiter bei ihrem Sender schauen, andere hoffen darauf, das Arena rechtzeitig alle Kabelnetze erschließen kann.