Bilanz

Wenig wirtschaftlicher Fortschritt bei Siemens Com

Siemens überrascht insgesamt aber mit guten Zahlen
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der Technologiekonzern Siemens hat sich von Januar bis März deutlich besser entwickelt als erwartet. Sowohl Umsatz, Auftragseingang als auch das Ergebnis legten stärker zu als von Marktbeobachtern erwartet. Allerdings erfüllten sie dennoch nicht die vom Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld vorgegebenen Ziele.

Die Problemsparten Com und Siemens Business Services (SBS) verfehlten die Ziele sogar deutlich. Eine öffentliche Diskussion um die Zukunft der beiden Sparten ähnlich wie im Vorfeld des Verkaufs des Mobilfunkgeschäfts an BenQ will Siemens allerdings verhindern. "Die Spekulationen um Com und SBS helfen uns nicht", sagte Kleinfeld auf einer Telefonkonferenz für Analysten. Bei Com kündigte Siemens kurzfristig weitere Kapazitätsanpassungen an. Im ersten Halbjahr hatten Com bereits 1 500 Mitarbeiter verlassen. Die Anzahl der geplanten Stellenstreichungen spezifizierte Siemens bislang nicht.

In der Kommunikationssparte Com ging der Gewinn um 75 Prozent auf 27 Millionen Euro zurück. SBS vergrößerte seine Verluste von 129 Millionen auf 194 Millionen Euro. Kleinfeld verknüpft seine persönliche Zukunft unterdessen nur noch bedingt mit den von ihm ausgegebenen Margenzielen. "Wir werden sehen, was passiert, und im April 2007 wieder darüber sprechen", sagte er. Kurz nach Übernahme der Führung bei Siemens im vergangenen Jahr hatte er Margenziele zwischen vier bis 13 Prozent für die einzelnen Bereiche vorgegeben und mit dem Erreichen bis spätestens April 2007 seine persönliche Zukunft als Siemens-Chef verknüpft.