Initiative

Mobilfunkbetreiber machen Front gegen mobilen Spam

Bündnis soll netzübergreifend Spam-Attacken reduzieren
Von Björn Brodersen

Ein Bündnis gegen mobilen Spam via SMS- und MMS-Mitteilungen haben 15 internationale Mobilfunkbetreiber geschlossen. Auf Initiative der GSM Association (GSMA) haben die Beteiligten sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise gegen die Plage geeinigt. An dem Abkommen beteiligt sind unter anderem T-Mobile, Vodafone, o2, Orange, Cingular Wireless, Hutchison 3 Group und Telefónica. Zusammen zählen die 15 Unternehmen mehr als 500 Millionen Kunden in über 50 Ländern.

Zukünftig wollen diese Anbieter gemeinsam die Quellen von auftretenden Spam-Attacken ausfindig machen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Auf diese Weise haben die Mobilfunkbetreiber bessere Chancen, gegen netzübergreifenden Spam vorzugehen. Unter anderem wollen die Beteiligten ihre Netze kontinuierlich auf kursierende Spam-Mitteilungen hin überprüfen und ihren Kunden eine einfache Möglichkeit bieten, unerwünscht erhaltene Botschaften zu melden. Sie wollen es den Kunden außerdem ermöglichen, sich schnell, unproblematisch und effektiv vor Werbebotschaften zu schützen.

Zudem sollen künftige Verträge mit Mobilfunkprovidern so formuliert werden, dass diese die Mobilfunkverträge der Spammer kündigen können. Darüber hinaus will das Bündnis die Regierungen der einzelnen dazu ermutigen, ihnen rechtliche Hürden für die Nachverfolgung von mobilem Spam wie etwa Datenschutzbestimmungen, Restriktionen hinsichtlich des Einsatzes von Netzwerkfiltern oder gesetzliche Regelungen zum Schutz der Privatsphäre aus dem Weg zu räumen.

Spam-Anteil von SMS und MMS auf weniger als ein Prozent senken

Die GSMA betont, dass es sich bei der formulierten Richtlinie um keine rechtlich verbindlichen Vorgaben handelt. Im Fokus der beteiligten Netzbetreiber stehen unaufgefordert versandte Werbe-Mitteilungen oder Aufforderungen zu Rückrufen über teure Mehrwertnummern und Nachrichten mit beleidigendem oder obszönem Inhalt. Zwar gibt es hierfür inzwischen auch gesetzliche Regelungen in den einzelnen Ländern, durch den Zusammenschluss wollen die Beteiligten aber leichter auch gegen grenzübergreifende mobile Spam-Angriffe vorgehen.

Laut einer Analyse von Vodafone könne auf diese Weise der Anteil der Spam-Mitteilungen an allen SMS- und MMS-Botschaften auf weniger als ein Prozent gedrückt werden. Was laut GSMA auch dringend geschehen muss: "Auch wenn mobiler Spam im Vergleich zu Spam im Festnetz ein kleines Problem darstellt, so können unangeforderte SMS- oder MMS-Mitteilungen die Mobilfunknutzer stören und verletzen", sagt Rob Conway, der CEO der GSMA. Die Mobilfunk-Vereinigung will regelmäßig überprüfen, ob die Anbieter, die die Richtlinie unterschrieben haben, die Vorgaben auch in der Praxis umsetzen und ob die Maßnahmen auch auf andere Messaging-Dienste ausgeweitet werden können.