DVB-H Empfänger

Sony Ericsson und Nokia kooperieren bei DVB-H Empfangsgeräten

Gerätehersteller wollen gemeinsam Handy-TV auf den Weg bringen
Von Stefan Hagedorn

Die Mobiltelefon-Hersteller Sony Ericsson [Link entfernt] und Nokia haben angekündigt, bei der Interoperabilität zwischen DVB-H-Endgeräten zu kooperieren. Damit soll der Start der bundesweiten Pilotprojekte für den mobilen Empfang von TV- und Hörfunkprogrammen sowie Datendiensten sichergestellt werden.

Die beiden Hersteller schreiben DVB-H die besten Aussichten zu, sich bei der Vielzahl der verschiedenen Übertragungstechnologien für Handy-TV durchzusetzen. Als schärfster Konkurrent zu DVB-H gilt DMB, das in Deutschland ebenfalls noch in diesem Jahr in die Testphase gehen soll.

Grundlage OAI-Schnittstelle

Derzeit wird gemeinsam an der Standardisierung und Entwicklung entsprechender Technologien gearbeitet. Um die Interoperabilität in Pilotprojekten mobiler TV-Dienste zwischen mehreren Herstellern zu gewährleisten, werden die Open Air Interface-Implementierungsrichtlinien (OAI) zugrunde gelegt, die im Sommer letzten Jahres von Nokia veröffentlicht wurden und auch im Internet [Link entfernt] abrufbar sind. Die OAI-Schnittstelle basiert auf vorhandenen DVB-H-Standards und legt fest, wie sich mobile TV-Geräte mit dem DVB-H-Netz und den Servern der gesamten mobilen TV-Dienste-Infrastruktur verbinden.

Ziel der OAI-Spezifikation ist es, in der Branche eine herstellerunabhängige Interoperabilität für mobile TV-Dienste zu erreichen. Ilkka Raiskinen, Senior Vice President Multimedia Experiences von Nokia, zeigt sich zuversichtlich. "Zum Start des Massenmarktes für mobile TV-Übertragungen ist die Verfügbarkeit mobiler Geräte, die die DVB-H-Technik unterstützen, entscheidend. Wir freuen uns, dass die von uns im August 2005 veröffentlichten OAI-Implementierungsrichtlinien zum konkreten Startpunkt für Interoperabilität werden können. Wir sind überzeugt, dass DVB-H die Technik wird, die bei der Nutzung von TV-Diensten auf mobilen Geräten die besten Ergebnisse liefert."

Handy-TV soll in erster Linie Anbietern mobiler Dienste, Fernseh- und Rundfunkanstalten, Netzinfrastruktur- und Mobiltelefonherstellern sowie Anbietern entsprechender Technik-Komponenten neue Geschäftfelder eröffnen. In Großbritannien konnte bereits eine positive Zwischenbilanz für die neue mobile Übertragungstechnik gezogen werden. Etwa 83 Prozent der Teilnehmer eines Pilotprojektes in Oxford sind laut einer kürzlich veröffentlichten Studie mit DVB-H zufrieden.