vor Gericht

klarmobil.de darf nicht mit besserer Netzqualität werben

E-Plus erwirkt Einstweilige Verfügung gegen Werbeslogans
Von Björn Brodersen

Der Mobilfunkprovider-Discounter klarmobil.de darf vorerst nicht mehr mit Werbeslogans wie "Kein E-Plus! Keine Versorgungslücken!" oder "Telefonieren im besten Netz" werben. Wie der Anbieter mit Sitz in Büdelsdorf heute mitteilte, hat der Netzbetreiber E-Plus das Verbot zu Werbeaussagen hinsichtlich der Netzqualität per Einstweiliger Verfügung erwirkt. klarmobil.de prüft jetzt seinerseits juristische Mittel gegen den richterlichen Beschluss.

klarmobil.de hatte bislang in Werbespots versucht, sich aufgrund der Netzqualität des eigenen Angebots, das im Netz von T-Mobile abgewickelt wird, von anderen Billiganbietern abzuheben. Grundlage für diese Werbeaussagen sei laut klarmobil.de ein Service-Check des rheinisch-westfälischen TÜVs vom März 2005 gewesen. Eine eigene Kundenumfrage vom Oktober 2005 habe ergeben, dass 31 Prozent der Kunden das Netz für eines der wichtigsten Kaufkriterien halten.

Die Büdelsdorfer bezeichnen die von dem Düsseldorfer Netzbetreiber veranlasste Einstweilige Verfügung als einen "Versuch, einen unliebsamen Wettbewerber in seiner Geschäftstätigkeit zu beeinträchtigen". Neben seinen Preisen für das Telefonieren sei für klarmobil.de vor allem die Güte der gebotenen Mobilfunkleistungen ein wichtiger Faktor im harten Wettbewerb. Geschäftsführer Hartmut Herrmann vermutet, dass E-Plus sich auf diesem Weg der unliebsamen Konkurrenz für die eigenen Billigmarken am Markt entledigen will. "Immerhin ist der Düsseldorfer Netzbetreiber mit mehreren Marken im Discountgeschäft aktiv", sagte er.

E-Plus dagegen wollte dagegen nach eigener Aussage mit diesem Schritt die "Verbreitung falscher Fakten" stoppen. Wie uns die Pressestelle des Düsseldorfer Netzbetreibers erklärte, besitze das E-Plus-Netz eine "sehr gute Qualität" und sei "auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb". Die Werbeaussagen von klarmobil.de beruhten auf einem Vorurteil aus der Vergangenheit.