Jährung

Vor 20 Jahren tauchte der erste PC-Virus auf

Boot-Virus "Brain" ist der Urahn der Computer-Schädlinge
Von Christian Horn

Der PC-Virus feierte in der dieser Woche seinen zwanzigsten Geburtstag: Am 19. Januar 1986 wurde auf mehreren Floppy-Discs der erste Bootsektor-Virus entdeckt. Nach der Firma der beiden pakistanischen Programmier, die den Virus entwickelt haben sollen, wurde der Virus "Brain" getauft. Der Urahn der PC-Viren selbst war relativ harmlos, er machte zwar die Disk unlesbar, das Betriebssystem selbst oder Applikationen griff er nicht an.

Boot-Viren, die sich via Floppy-Disk oder Diskette verbreiteten, hatten noch Verbreitungszyklen im Monatsbereich und sind inzwischen natürlich längst aus der Mode. Sie waren aber bis 1995, also annähernd zehn Jahre lang bis zum Auftauchen der ersten Macro-Viren, der dominante Viren-Typ. Die Macro-Viren, die Schwachstellen in Applikationen wie Microsoft Word ausnutzten, hatten dann einige Jahre die Herrschaft über die Viren-Szene inne - bis die ersten E-Mail-Viren ihren globalen Siegeszug antraten: Der ILOVEYOU-Virus oder Melissa, die im Jahr 1999 für Verwirrung und Schrecken bei den Computer-Nutzern sorgten, sind inzwischen legendär.

Einhergehend mit rasanten Verbreitung des Internet fegten in den folgenden Jahren immer neue Wellen Viren-Epidemien durch das globale Netz. Blaster, Sober, MyDoom und Konsorten hielten oft für Tage die Netzgemeinde außer Atem. Die Bedrohungen sind gefährlicher und raffinierter geworden, und werden, so fürchten die Sicherheitsexperten, in zunehmenden Maße kriminell. Viren, Würmer und Trojaner, Spyware und Phishing - gegen die Agressivität seiner Nachfolger sieht Urvater Brain richtiggehend blass aus. Die Zahl der Schädlinge wird heute auf etwa 150 000 geschätzt - Tendenz steigend. Wie Sie sich am besten vor den Gefahren aus dem Netz schützen können, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.