Gescheitert?

Vorerst kein Super-Hotspot in Berlin

mabb lehnt Nutzung von UHF-Kanal für Internet vorerst ab
Von Thorsten Neuhetzki

Als die Berliner Firma Teles zur IFA einen Superhotspot ankündigte, war das Unternehmen noch optimistisch, einen eigenen UHF-Kanal von der zuständigen Landesmedienanstalt (mabb) zugewiesen zu bekommen. Nun hat die mabb dem Vorhaben von Teles zunächst einen Riegel vorgeschoben. Das Unternehmen wollte über einen UHF-Kanal, über den auch DVB-T oder DVB-H realisiert werden können, den Downstream aus dem Internet realisieren.

"Da es sich dabei nicht um Rundfunk handelt, sah sich die mabb daran gehindert, diesen Antrag im Rahmen der Ausschreibung zu berücksichtigen", heißt es in der Begründung der mabb. Doch gleichzeitig heißt es weiter, die mabb habe "die Möglichkeit, befristet Kapazitäten, die für Rundfunk zur Verfügung stehen, für andere Nutzungen freizugeben, wenn sie für Rundfunknutzungen nicht erforderlich sind."

Teles benötigt die Zuteilung des fraglichen Kanals 65 für mindestens vier Jahre, um die Investitionskosten wieder reinholen zu können, heißt es. Nach Ansicht der mabb könnte dieses über eine Teilnutzung für den Hotspot möglich sein. Das hieße in der Praxis, dass auf dem Kanal sowohl Rundfunk als auch Internet ausgestrahlt würde. In der Folge hätte der Kanal jedoch entsprechend weniger Bandbreite. Um hier eine Aussage bezüglich einer Teil-Zuteilung treffen zu können, bittet die Landesmedienanstalt nun alle interessierten Unternehmen, Veranstaltern und Verbänden bis zum Februar Stellung zu einer solchen geteilten Zuweisung sowie dem voraussichtlichen Bedarf an DVB-H-Kanälen bis 2010 zu treffen. Somit gibt es für Teles weiterhin mittelfristig die Chance auf einen Super-Hotspot, der die ganze Hauptstadt abdecken könnte.