Überblick

Vom Handy und aus dem Netz: SMS günstiger verschicken

Aktuelle Free-SMS- und Paid-SMS-Angebote sowie mobile Sparmöglichkeiten
Von Thorsten Neuhetzki / Julia Scholz

In den vergangenen fünf bis zehn Jahren ist ein Messaging-Kanal derartig beliebt geworden, dass er den Anbietern jedes Jahr mehrstellige Millionenbeträge einbringt. Dabei war die Technologie ursprünglich nur als eine Art Abfallprodukt gedacht, die den Endkunden gar nicht zugänglich sein sollte. Die Rede ist von der SMS - dem Short Message Service. Der Standardpreis für eine vom Handy verschickte SMS liegt seit Jahren um die 19 bis 20 Cent, vor der Währungsunion bei 39 Pfennig. Auf diesen Preis ist heute aber niemand mehr angewiesen. Es gibt zahlreiche Wege, den Preis zu drücken.

Beim Direktversand vom Handy sind schon zehn Cent pro SMS möglich

Zum einen gibt es die Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln. Während die Netzbetreiber ohne Buchung von Zusatzoptionen nach wie vor an den hohen, gewinnbringenden Preisen festhalten, setzen insbesondere die aktuellen Discount-Anbieter nicht nur auf niedrige Minutenpreise, sondern auch auf niedrige SMS-Preise. Kunden, für die nur SMS interessant sind, empfiehlt sich beispielsweise der Tarif des Fernsehsenders VIVA in Kooperation mit dem Netzbetreiber E-Plus. Hier kostet eine von der Prepaid-Karte verschickte SMS 10 Cent. Das ist fast die Hälfte des Standardpreises.

Gebräuchlichste Alternative: SMS per WAP

SMS per WAP versenden Nicht jeder will aber einen neuen Vertrag oder eine neue Prepaid-Karte nutzen. Daher haben wir uns nach Alternativen umgesehen, wie man auch mit bestehenden Handyverträgen Geld beim "Simsen" sparen kann. Die am weitesten verbreitete Methode ist das SMS-Versenden per WAP. Hierzu meldet sich der Kunde bei einem SMS-Provider im Internet an, der diesen Dienst anbietet. Drei Anbieter, die teltarif in der Vergangenheit positiv getestet hat, sind einfachsms.de, your-sms.com und sms3000.de [Link entfernt] . Diese bieten SMS je nach Versandqualität zwischen 3,5 und 8,9 Cent pro Nachricht, Voraussetzung zu diesen Preisen ist, dass der Handyvertrag es ermöglicht, günstig online zu gehen. Dieses ist bei den meisten Netzbetreiberverträgen bereits ab 5 Euro pro Monat möglich. Für diesen Betrag gibt es bei o2 eine WAP-Flatrate, bei anderen Netzbetreibern in der Regel ein Datenvolumen von 5 Megabyte pro Monat. Das reicht in der Regel aus, um einen Monat lang SMS per WAP abzusetzen.

your-sms.com bietet seinen Kunden sogar eine WAP-SMS-Flatrate an. Für 20 Euro ohne Absenderkennung bzw. 25 Euro mit eigener Handynummer als Absender können SMS zum Pauschalpreis versendet werden. Unbegrenzt ist die Flatrate allerdings nicht. Derzeit greift eine Fair-Use-Regel, die besagt, dass nicht mehr als das doppelte SMS-Kontingent des Durchschnitts verschickt werden dürfen. Das sind aktuell 800 SMS. Bei einem Monatspreis von 25 Euro bedeutet das einen rechnerischen SMS-Preis von 3,13 Cent - ein unschlagbarer Preis, wenn man das Kontingent ausnutzt. Auch bei "nur" 400 SMS ist der Preis mit 6,26 Cent pro Nachricht noch akzeptabel.

Nachteil von WAP: Handy-Telefonbuch nicht nutzbar

Wer so viele Nachrichten nicht benötigt, sollte lieber zu einer Pay-per-Use-Variante zurückgreifen. Hier hat sich vor allem einfachsms.de als zuverlässiger Anbieter erwiesen. Hier kosten SMS per WAP zu anderen Mobilfunkteilnehmern 7 Cent. Dabei wird die eigene, eingestellte Handynummer mitgeschickt. Wird dieses Feature nicht benötigt, sinkt der Preis auf 5,5 Cent pro Nachricht. Aber auch sms3000.de und your-sms.com haben hier interessante Angebote. Bei your-sms.com etwa gibt es SMS ohne Absenderkennung ab 3,5 Cent pro Nachricht.

Nachteil bei allen Angeboten: Die im Handy-Telefonbuch einprogrammierten Kontakte können nicht direkt verwendet werden. Jeder der Anbieter führt eigene Telefonbücher. Alternativ können die Handynummern auch manuell eingegeben werden. Die Eingabe der Online-Telefonbücher erfolgt per Internet auf den Webseiten der SMS-Anbieter.

Zielgruppen-Produkt: SMS per SMS einliefern

your-sms.com bietet allen Kunden, die günstig oder gar kostenlos SMS ins E-Plus-Netz schicken können, eine weitere Spar-Alternative ohne den Umweg per WAP. Wie wir bereits berichteten, schicken die Kunden an eine von your-sms.com geschaltete Rufnummer eine SMS mit der Zielrufnummer und dem Inhalt. Daraufhin stellt your-sms.com dem Kunden 8,5 Cent in Rechnung und leitet die SMS weiter. Hinzu kommen die Kosten für die Einlieferung. Besonders interessant ist dieses bei Base. Denn hier sind alle SMS innerhalb des E-Plus-Netzes kostenfrei.

Wenig verbreitet: Java-Applets

Eine weitere Alternative sind sogenannte Java-Applets, die auf allen Handys genutzt werden können, die Java unterstützen. In diesen Programmen können die SMS eingegeben und dann per GPRS verschickt werden. Dabei fallen nur 1 bis 2 kB Volumen an. Das ist insbesondere bei Kilobyte-genau getakten Onlinetarifen von Interesse. So kostet etwa ein Kilobyte bei simyo 0,9 Cent pro Minute, geht der Kunde hingegen per WAP online, sind es 2 Cent pro Kilobyte. Solche Java-Applets sind im Markt nicht sehr verbreitet, aber beispielsweise bei www.ess.ms [Link entfernt] erhältlich. Hier fallen für eine SMS mit Absenderkennung dann 8,9 Cent an.