(N)online-Atlas

Den Sprung ins Netz schaffen: Hilfe für Offliner

Willkommen in der Parallelwelt
Von dpa / Marie-Anne Winter

Dort können Ungeübte das Netz in Ruhe kennen lernen, und wenn einmal etwas nicht funktioniert, ist auch meistens Personal da, das man fragen kann, sagt Jutta Croll. Einen Überblick über rund 8 000 Einrichtungen bundesweit bietet die Datenbank der Stiftung Digitale Chancen unter www.digitale-chancen.de.

Wer darüber hinaus eine Einführung wünscht, kann sich unter zahlreichen Kursangeboten bei Initiativen und Volkshochschulen das Internet vom E-Mail-Account bis zum Sicherheits-Update erklären lassen. Wichtig ist, den richtigen Kurs zu finden, der die offenen Fragen um Sicherheit, Anwendungen und Internet-Zugang klärt.

Einsteigerkurse sind auf die Bedürfnisse von Menschen zugeschnitten, die mit der digitalen Welt noch nichts anfangen können. "Ein gutes Angebot sollte zur jeweiligen Person passen", erklärt Croll. So sollten sich Hausfrauen lieber mit anderen Frauen zusammentun, als mit ihrem Ehemann einen Internetkurs zu besuchen, fügt Ute Kempf hinzu.

Einstieg zumeist über Chat und E-Mail

Wer gleich zu Hause online gehen will, benötigt einen Computer und ein Modem für die Telefonleitung oder einen DSL-Anschluss. Virenschutz und Firewall sorgen für eine erste Portion Sicherheit. "Für Anfänger reicht erst einmal die niedrigste Stufe, also Modem mit Analog- oder ISDN-Anschluss", sagt Katharina Ahrens, Sprecherin der Initiative D21 in Berlin. Allerdings sei bei einem alten, langsamen Computer mit Modem-Anschluss, der lange beim Seitenaufbau braucht, die Frustration größer, sagt Croll. "DSL-Zugang mit Internet-Flatrate ermöglicht dazu eine einfachere Kostenkontrolle." DSL sei aber noch nicht überall in Deutschland verfügbar.

Der erste Schritt in Richtung Datenautobahn sei Neugier, sagt Jutta Croll. "Die meisten finden den Einstieg über Kommunikationsangebote und E-Mail." Auch Hinweise in Offline-Medien wie Zeitungen wecken das Interesse am Internet. Außerdem locken Dienstleistungen und günstige Einkaufsmöglichkeiten in die virtuelle Welt, erklärt Ute Kempf.

Viele Offliner kommen zwar noch ohne Internet aus. "Gerade bei der Job-Suche hilft das Internet aber weiter", sagt Croll. Nach Einschätzung von Kempf halten sich die Defizite für Offliner bislang noch in Grenzen. "In Zukunft werden sie aber immer mehr Nachteile haben", vermutet Kempf. Denn gerade Strukturen für Dienstleistungen wie Poststellen und Bankfilialen werden durch Online-Angebote ersetzt. "Die Menschen sollten die Entscheidung, auf das Internet zu verzichten, bewusst treffen können", sagt Kempf. Und dazu sei erst einmal notwendig, das Internet zu kennen.