Studie

Akzeptanz für kostenpflichtige Internet-Inhalte steigt

Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss allerdings stimmen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Bereitschaft von Internet-Nutzern, für bestimmte Inhalte auch zu bezahlen, steigt einer aktuellen Studie zufolge kontinuierlich an. Rund 5,7 Millionen 14- bis 64-jährige Privatnutzer würden für digitale Inhalte inzwischen auch zahlen, ergab die heute vorgestellte Untersuchung "MarkenProfile" der Zeitschrift stern. Vor zwei Jahren seien es erst 4,3 Millionen gewesen, vor vier Jahren hatten lediglich 3,2 Millionen.

Voraussetzung sei allerdings, dass "die Qualität und der Preis stimmt", hieß es. "Chancen ergeben sich aber nur für exklusiven und hochwertigen Content", sagte Uwe Sander, Leiter des stern-Anzeigenmarketing. "Austauschbare Inhalte und Agenturnachrichten, die über viele Medienkanäle gratis verbreitet werden, können selbstverständlich auch im Internet nicht mit einem Preisschild versehen werden."

Das prinzipielle Interesse an Bezahl-Inhalten steigt der repräsentativen Untersuchung zufolge vor allem mit der Erfahrenheit der Nutzer. Auch das Vorhandensein schneller DSL-Zugänge ist dabei ausschlaggebend. Während das Interesse unter allen 27,4 Millionen Privatnutzern bei 21 Prozent liegt, sind unter den 4,3 Millionen erfahrenen Nutzern mit DSL-Zugang schon 34 Prozent bereit, kostenpflichtige Inhalte zu akzeptieren. Zwei Drittel der zahlungsbereiten Internet-Nutzer seien männlich, fast jeder Zweite stamme aus einer gehobenen sozialen Schicht, hieß es.

Dass sich mit Bezahl-Inhalten im Internet durchaus Geld verdienen lässt, wenn die Nutzer das Gefühl haben, dass der Preis stimmt, zeigt der Erfolg der bezahlpflichtigen Musik-Plattformen im Internet. Vor allem Apples iTunes-Shop trug mit seiner Preispolitik zu diesem Erfolg bei, dort bekommen die Nutzer für 99 Cent einen kompletten Song.