Konvergenz

QSC: Kombi-Produkt DSL- und Mobilfunk kommt Anfang 2006

Nur wenige Kunden in Deutschland verzichten bisher aufs Festnetz
Von Georg Stanossek

Die Festnetzanbieter sind auch in Deutschland durch die neuen Billigangebote im Mobilfunk à la simyo oder blau.de weiter unter Druck geraten. Die Kölner QSC will spätestens Anfang 2006 mit einem kombinierten Angebot aus Festnetz und Mobilfunk für seine Geschäftskunden in den Markt gehen. "Gerade unsere Kunden fordern zunehmend integrierte Dienste aus Festnetz und Mobilfunk. Da ist ein solches Angebot für uns inzwischen zwingend", erklärte Oliver Bröhl, Leiter Produktmanagement bei dem Kölner DSL-Provider am Dienstag auf der Euroforum-Konferenz "Fixed Mobile Convergence" in Düsseldorf gegenüber Portel.de. Bröhl schloss allerdings aus, dass QSC dazu einen eigenen Billiganbieter (Mobile Virtual Network Operator, kurz MVNO) ins Leben rufen werde. Vielmehr werde das Unternehmen eng mit einem der bereits aktiven Mobilfunkanbieter in Deutschland zusammen arbeiten. QSC betreibt in Deutschland das drittgrößte DSL-Netz nach der Deutschen Telekom und der Vodafone-Tochter Arcor und vor der spanischen Telefónica. Beim Vertrieb seiner DSL-Produkte kooperiert QSC seit einiger Zeit mit der Stuttgarter debitel.

Auf Grund fehlender Regulierung der Terminierungsentgelte gibt es in Deutschland eine Schieflage zwischen den Preisen im Mobilfunk und denen im Festnetz: Weniger als 20 Prozent aller Telefongespräche werden hierzulande mit dem Handy geführt und nur etwas mehr als zehn Prozent der Haushalte verzichtet ganz auf den Festnetzanschluss. In Finnland, wo die Mobilfunktarife sich mittlerweile bei bis zu unter einem Cent pro Minute bewegen, liegt der Anteil dieser so genannten "mobile only"-Kunden schon bei einem Drittel. Mit Produkten wie o2 Genion, Vodafone zuhause oder mobile@home von T-Mobile versuchen die Mobilfunkanbieter nun auch bei uns, den Festnetzbetreibern Verbindungsminuten abzujagen.