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DVB-T in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Start

Ab Dezember sollen rund 90 Prozent des Landes versorgt werden
Von Volker Schäfer

Nicht nur in den Ballungsgebieten Halle/Leipzig und Erfurt/Weimar, sondern auch im nordöstlichsten deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern beginnt noch in diesem Jahr das Zeitalter des digitalen Antennenfernsehens DVB-T. Das bestätigte die Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern (LRZ [Link entfernt] ) auf Anfrage von teltarif.de. Im Gegensatz zu Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo das "Überall-Fernsehen", wie DVB-T in der Werbung auch genannt wird, zunächst nur in einigen Städten und deren Umland zu empfangen sein wird, soll Deutschlands Nordosten schon zum Start nahezu flächendeckend verfügbar sein.

Ursprünglich waren auch in Mecklenburg-Vorpommern zunächst nur Kleinsender zur Versorgung der Städte Rostock und Schwerin geplant. Auch das terrestrische Digital Radio (DAB) ist derzeit nur in West-Mecklenburg und dort vor allem rund um die Landeshauptstadt Schwerin zu empfangen. Der weitere Netzausbau hängt vor allem davon ab, ob und inwieweit die Programmanbieter an einer Erweiterung des Verbreitungsgebiets interessiert sind und dieses auch finanziell mittragen.

Für das digitale Fernsehen macht ein schrittweiser Ausbau jedoch wirtschaftlich keinen Sinn, argumentieren vor allem ARD und ZDF. Am kostengünstigsten sei eine möglichst schnelle Umstellung des gesamten Sendernetzes. So bestätigte auch die LRZ, sie rechne damit, dass - wie in der Presse berichtet - schon zum geplanten Starttermin am 6. Dezember rund 90 Prozent der Fläche des Landes mit DVB-T versorgt sind. Einzelheiten konnte die Landesmedienanstalt auf Anfrage von teltarif.de noch nicht nennen. Bereits in der kommenden Woche sollen aber die Verträge zwischen LRZ, ARD und ZDF sowie dem Sendernetz-Betreiber T-Systems unterzeichnet werden.

ARD/ZDF mit digitalen Zusatz-Programmen

Wie in anderen Bundesländern planen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, neben ihren Hauptprogrammen auch digitale Zusatzdienste anzubieten. Dazu gehören bei der ARD z.B. der Ereigniskanal Phoenix, der Kulturkanal Arte und das Ergänzungsprogramm Eins Plus.

Auch das dritte Fernsehprogramm des Rundfunks Berlin-Brandenburg soll in Mecklenburg-Vorpommern digital-terrestrisch ausgestrahlt werden. So können nicht nur Mecklenburger über den "Tellerrand" nach Berlin und Brandenburg schauen. Auf diese Weise werden künftig auch die Nord-Brandenburger mit ihrem Heimatsender versorgt. Der RBB plant nämlich auch nach der Abschaltung der derzeit noch verbliebenen analogen Sender keinen weiteren Ausbau seines DVB-T-Sendernetzes.

Das ZDF wird neben seinem Hauptprogramm den Drei-Länder-Kanal 3Sat, den öffentlich-rechtlichen Kinderkanal KiKa sowie die Zusatzprogramme Dokukanal und Infokanal anbieten. Dazu kommt dann noch der ZDF-Digitext, ein Datendienst auf DVB-T-Basis.

Ob und in welchem Umfang sich auch private Programmanbieter am DVB-T-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern beteiligen, steht noch nicht fest. Auch im analogen TV-Zeitalter wurden Sender wie RTL, Sat.1 und ProSieben im Ostseeland nicht über Antenne verbreitet. Zumindest ein Programmpaket soll dennoch für kommerzielle Sender reserviert werden. Ob diese das Angebot auch annehmen und entsprechende Lizenz-Anträge stellen, bleibt abzuwarten.