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Arcor zieht im DSL-Geschäft an der Konkurrenz vorbei

Weiterhin Verkaufsgerüchte der Vodafone-Tochter
Von Marie-Anne Winter

Der Telekomunikationsanbieter Arcor hat im abgelaufenen Quartal die Konkurrenz bei den DSL-Neukunden abgehängt. In den Monaten April bis Juni habe das Unternehmen 229 000 neue DSL-Nutzer unter Vertrag genommen, sagte ein Sprecher der Vodafone-Tochter heute in Eschborn. Die Zahl der DSL-Kunden stieg damit bis Ende Juni auf 739 000.

Mit dem Zuwachs im zweiten Jahresviertel sammelte Arcor, wie bereits berichtet, mehr Kunden ein als United Internet und T-Online. United Internet steigerte seine Kundenzahl um 190 000 auf nun 1,34 Millionen und die Telekom-Tochter ihre um 182 000. Der Marktführer fiel damit erstmals im Neukundengeschäft hinter die Konkurrenz zurück.

Arcor-Chef Harald Stöber äußerte sich zufrieden über den Quartalsverlauf: "Wir gehören zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im DSL-Markt", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Der überwiegende Teil der Kunden bestellte gleichzeitig den Telefonanschluss bei Arcor mit. Im ersten Quartal des Jahres hatten die Hessen 154 000 Neukunden gewonnen.

Um Arcor ranken sich seit Jahren Verkaufsgerüchte. Der Mutterkonzern Vodafone zählt den zweitgrößten Telekomkonzern Deutschlands nicht zum Kerngeschäft und will sich von dem Unternehmen trennen. Laut Angaben aus Branchenkreisen führt Vodafone derzeit mit möglichen Käufern Sondierungsgespräche. Interesse haben bereits mobilcom/freenet und der Finanzinvestor Apax Partners angemeldet, die mit einer Übernahme ihr Telefongeschäft ausbauen wollen.