Ratgeber: Welcher Vertrag für welche Bedürfnisse?
Tarife mit Minutenpaketen sind teuer
Alle vier Netzbetreiber und viele Serviceprovider bieten Tarife mit Inklusivminutenpaketen an. Diese setzen alle auf recht günstige Minutenpreise, sofern man die enthaltenen Inklusivminuten jeden Monat ziemlich genau ausnutzt - also weder deutlich weniger, noch deutlich mehr telefoniert. Dies ist aber über die Mindestvertragslaufzeit von meist 24 Monaten nur selten realistisch, so dass die effektiven Kosten meist deutlich über den in der Werbung angegebenen Preisen liegen.
Minutenpakete für Normaltelefonierer und Privatkunden bestrafen diesen, wenn es in einem Monat einmal deutlich mehr wird als vorgesehen. Kunden mit Relax50 (T-Mobile) oder Vodafone50 zahlen ab der 51. Minute beispielsweise teure 40 bis 60 Cent pro Minute statt 30 Cent, wie innerhalb des Inklusivvolumens.
Auch die früher klassischen Vieltelefonierer-Tarife wie z.B. die Pakete mit 500 Inklusivminuten sind aktuell wenig interessant. Diese kosten mit Handy zwischen 84,95 und 100 Euro Grundgebühr und somit bis zu viermal soviel wie die Base-Flatrate von E-Plus. Auch der 14-Cent-Tarif von The Phone House ermöglicht mit 606 bzw. 714 Minuten mehr Telefonieren für das gleiche Geld.
Fazit
In jedem Fall lohnt es sich, vor einem Vertragsabschluss die Angebote zu vergleichen und so den besten Kompromiss nach den eigenen Bedürfnissen zu finden.
- Welcher Netzbetreiber bietet die beste Netzversorgung in jenen Gebieten, in denen man sich am häufigsten aufhält?
- Benötigt man ein günstiges Handy oder besitzt man schon ein Mobiltelefon?
- Telefoniert man viel und lohnt sich somit ein Tarif mit höherer Grundgebühr, aber niedrigen Gesprächspreisen oder Inklusivminuten?
- Oder möchte man vor allem erreichbar sein und telefoniert selbst eher wenig, so dass sich ein Preismodell mit möglichst niedrigen laufenden Kosten rechnet?
- Welche Zusatzdienste werden benötigt (SMS- und MMS-Pakete, Datendienste, E-Mail, Festnetznummer etc.)?
Aufgrund des turbulenten Wettbewerbs, der in den letzten Wochen die Preise auf dem deutschen Mobilfunkmarkt ins Rutschen brachte, empfehlen wir derzeit nur Verträge mit möglichst kurzen Laufzeiten abzuschließen. Gerade bei schwankendem Telefonverhalten kann es sich auch für Normal- und Vieltelefonierer auszahlen, zunächst auf günstige Prepaid-Angebote der Discounter, wie simyo, zu setzen und erst zu einem späteren Zeitpunkt einen Laufzeitvertrag abzuschließen.