Mobilfunk

Ratgeber: Welcher Vertrag für welche Bedürfnisse?

Handykunden haben die Qual der Wahl unter 700 Tarifen
Von Volker Schäfer /

Der Vorsitzende der E-Plus-Geschäftsführung, Uwe Bergheim, machte es auf der Pressekonferenz zum Start von Deutschlands erster Handy-Flatrate Base deutlich: Die deutschen Mobilfunkkunden haben derzeit die Qual der Wahl zwischen insgesamt rund 700 Tarifen, Optionen und Preismodellen. Da ist es nicht nur für Neueinsteiger schwierig, den passenden Tarif zu finden. Auch für "alte Hasen" ist es nicht einfach, den passenden Anbieter zu finden.

Es gibt allerdings einige Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann, so dass sich die Suche nach dem passenden Tarif eingrenzen lässt. Eines der wichtigsten Kriterien ist natürlich die Wahl des passenden Netzes. Selbst in Großstädten kann es durchaus vorkommen, dass ausgerechnet an den Orten, an denen man sich besonders oft aufhält, ein bestimmtes Netz nicht optimal zu empfangen ist. In diesem Fall macht es natürlich kaum Sinn, ausgerechnet bei diesem Anbieter einen Vertrag abzuschließen.

Vor dem Kauf Netzverfügbarkeit testen!

Wer vor der Entscheidung steht, einen neuen Mobilfunk-Vertrag abzuschließen, sollte daher zunächst abklären, ob das gewünschte Netz dort, wo er sich überwiegend aufhält, auch gut zu empfangen ist. Dazu kann man beispielsweise Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen fragen, die bereits einen Handy-Vertrag besitzen. Oder man leiht sich von Bekannten oder sogar einem Händler ein Telefon aus, um die Funkversorgung zu testen.

Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Features, denn Handy-Vertrag ist nicht gleich Handy-Vertrag. So gibt es Angebote mit hoher Grundgebühr und verhältnismäßig niedrigen Minutenpreisen oder grundgebührfreie Tarife, bei denen ein Mindestumsatz verlangt wird und es oft kein billiges Handy dazu gibt. Somit lohnen sich solche Verträge nur dann, wenn man schon ein Telefon besitzt und auch kein neues Gerät kaufen will.

Welche Features werden benötigt?

Die Feature-Palette geht aber noch weiter. So bieten Vodafone und o2 auch Festnetz-Rufnummern auf dem Handy, so dass die Kunden über das Mobiltelefon auch günstig für Anrufer erreichbar sind. Die gleichen Netzbetreiber haben auch Alternativen zum DSL-Anschluss für Internet-Fans zur Hand, während E-Plus Flatrates für Telefonie (Base-Tarif) und Internet (im Zusammenhang mit dem Hiptop 2) anbietet und T-Mobile als einziger deutscher Netzbetreiber bislang Push-to-Talk im Programm hat.

Wer nicht nur Telefonieren, SMS und MMS austauschen möchte, wird sicher auch auf E-Mail- und andere Datendienste achten. T-Mobile, Vodafone und E-Plus haben E-Mail-Pushdienste auch für Privatkunden im Programm. o2 beschränkt sich auf ein WAP-Angebot, bietet hierfür aber sogar eine Flatrate an.

Auch wer in den WAP-Portalen und portalunabhängigen Seiten surfen möchte, ist bei o2 gut aufgehoben. Als einziger Netzbetreiber hat das Münchner Unternehmen eine WAP-Flatrate im Programm. Vodafone bietet einen Pauschaltarif nur für sein eigenes Multimedia-Portal Vodafone live! an. Dort gibt es jedoch im Gegensatz zu o2 Active, dem Pendant bei o2, kaum kostenfreie Angebote.

Mailbox-Abfrage nicht immer kostenlos

Nicht wenige Handy-Fans wollen eine Mailbox nutzen, die Anrufe entgegennimmt, wenn man gerade keinen Empfang hat oder das Handy ausgeschaltet ist. T-Mobile und E-Plus bieten in einigen Tarifen die kostenlose Abfrage des mobilen Anrufbeantworters an. Bei Vodafone ist die Mailbox nur im Zuhause-Tarif gratis, bei o2 nur in Verbindung mit Genion und nur in der Homezone.

Inzwischen gibt es allerdings von T-Mobile und Vodafone Tarifoptionen, mit denen man werktags abends bzw. am Wochenende oder auch - bei T-Mobile - zu zwei Vorwahlbereichen im Festnetz zum Pauschaltarif telefonieren kann. Im Rahmen von Teilzeit-Flatrates für netzinterne Gespräche ist natürlich auch die Mailbox-Abfrage ohne weitere Zusatzkosten möglich.