Klage

Microsoft geht gerichtlich gegen deutschen Spam-Versender vor

Unternehmen aus NRW soll millionenfach Spam verschickt haben
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Microsoft hat gegen ein in Nordrhein-Westfalen niedergelassenes Unternehmen wegen des Versands von Spam-Mails eine Unterlassungs- und Schadenersatzklage eingereicht. Das Unternehmen sei nach Erkenntnissen von Microsoft für zahlreiche Aktionen mit unerwünschten Werbe-E-Mails verantwortlich, teilte der weltgrößte Softwarekonzern heute in München mit. Vermutlich habe der Geschäftsführer mit seinem Firmennetzwerk mehrere Millionen Spam-Mails verschickt.

In Deutschland ist der Versand von Spam kein Straftatbestand. Deshalb verklage Microsoft den Firmeninhaber wegen unlauteren Wettbewerbs, hieße es. Der Geschäftsmann soll nach längeren Aufenthalten in den USA ein Firmennetzwerk amerikanischer und ukrainischer Unternehmen aufgebaut haben. Über verschiedene Websites soll der Mann auch Spam-Dienste an Dritte und millionenfach E-Mail-Adressen anbieten. Der Unternehmer soll die Vorwürfe bestreiten und auf Geschäftspartner verweisen, deren Namen er nicht nennen will.

Das Spam-Geschäft sei inzwischen international so gut organisiert, dass unerwünschte E-Mails zwar von Drittstaaten verschickt werden, sagte Dorothee Belz von Microsoft Deutschland. Die eigentlichen Verantwortlichen kämen aber immer häufiger aus den westlichen Industriestaaten. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco begrüßt nach Angaben von Microsoft das Vorgehen des Unternehmens, das Versenden von Spam durch juristische Mittel zu verfolgen. Der Verband versuche gemeinsam mit Microsoft auch in anderen Projekten die rechtliche Verfolgung von Spammern europaweit zu ermöglichen.