düsterer

Aussichten für Telekom-Kläger werden schlechter

Spiegel: Großanleger zieht sich aus Telekom-Prozess zurück
Von Martin Müller mit Materialien der Agenturen AFP, ddp und dpa

Für Tausende Kleinaktionäre, die in Frankfurt am Main wegen möglicherweise zu hoch bewerteter Immobilien gegen die Deutsche Telekom klagen, werden die Erfolgsaussichten wohl geringer. Nachdem die Bonner Staatsanwaltschaft vor drei Wochen bereits ihre fast fünfjährigen Ermittlungen eingestellt hatte und die Deutsche Telekom im Gegenzug fünf Millionen Euro für einen gemeinnützigen Zweck gezahlt hatte, zog nun auch der größte in Frankfurt vertretene institutionelle Anleger seine Zivilklage zurück, wie der Spiegel in Hamburg vorab berichtet.

Eine Begründung der weitgehend unbekannten Grand Waters Participation, die rund 100 000 Aktien des Unternehmens hält, gebe es nicht. Insider vermuteten jedoch, dass die Anwälte die Erfolgschancen deutlich geringer einschätzten, nachdem die Bonner Staatsanwaltschaft keine Anklage gegen Telekom-Manager erhoben hatte. Ähnlich hatte sich vor knapp drei Wochen auch schon die Deutsche Schutzvereinigung (DSW) für Wertpapierbesitz geäußert.

Mit dem Ausscheiden des Großklägers könnten dem Bericht zufolge nun höhere Prozesskosten auf die verbliebenen Aktionäre zukommen. Möglicherweise müsse nämlich zum Beweis der vermeintlichen Immobilienfehlbewertung ein millionenschweres Gutachten angefertigt werden. Die Kosten sollten nach bisheriger Planung anteilsmäßig auf die Kläger aufgeteilt werden.