Zukunft

Zeitung: Siemens-Suche nach Partner hat ein Ende

Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit asiatischem Hersteller
Von dpa / Björn Brodersen

Der Siemens-Konzern hat laut einem Zeitungsbericht einen Partner für seine verlustreiche Handysparte gefunden. Am Dienstag werde der Konzern die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem asiatischen Hersteller bekannt geben, berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung heute in einer Vorabmeldung. Zuvor berate am Montag der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung über den Stand der Dinge. Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Er bestätigte aber, dass sich am Montag der Aufsichtsrat auf einer außerordentlichen Telefonkonferenz mit der Handysparte beschäftige. Dabei werde ein Zwischenstand gegeben. Ob dabei auch eine Lösung präsentiert werde, ließ der Siemens-Sprecher offen.

Siemens hatte unter der Führung des neuen Konzernchefs Klaus Kleinfeld die Ausgliederung der Handysparte beschlossen und sich auf die Suche nach einem Partner gemacht. Wahrscheinlich sei es, dass der Konzern die Mehrheit abgebe, kündigte Ende April Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger an. Eine Lösung sollte "in Kürze" präsentiert worden. Die Verhandlungen mit mehreren Partnern zogen sich seither aber hin. "Die monatelange Suche war ein Desaster für die Motivation der Beschäftigten", sagte Michael Leppek vom Siemens-Team der IG Metall der FAS.

Von dem Plan sind weltweit rund 10 000 Siemens-Mitarbeiter betroffen, davon 6 000 in Deutschland. Im ersten Quartal des Kalenderjahres hatte Siemens mit Mobiltelefonen erneut fast 140  Millionen Euro Verlust gemacht.