Ankündigung

Intel: Mehr neue Chips für WiMAX

Ziel ist der persönliche mobile Breitband-Zugang
Von dpa / Björn Brodersen

Die mobile Nutzung des Internet wird nach Meinung von Experten im kommenden Jahr durch neue technische Entwicklungen einen weiteren großen Schub erfahren. "Bereits 2006 werden ganz neue mobile Technologien auf den Markt kommen", sagte Sean Maloney, Mobil-Chef des weltgrößten Chipherstellers Intel in San Francisco auf dem "Intel Mobility Day". Neben kleineren Geräten und neuen Anwendungen werde vor allem die Funktechnik WiMAX ganz neue Möglichkeiten der Kommunikation eröffnen. "Unser Ziel ist der persönliche, mobile Breitband-Zugang", sagte Intel-Manager Scott Richardson.

Während der drahtlose Internetzugang WLAN nur eine Reichweite von 100 Metern hat, sollen WiMAX-Sendemasten bei idealen Voraussetzungen maximal 50 Kilometer erreichen können. Ohne Sichtkontakt soll ihre Leistung heutigen UMTS-Verbindungen entsprechen. Damit könnte der Standard nach Meinung der Entwickler das heutige WLAN ergänzen oder auch komplett die flächendeckende Versorgung mit schnellen Internet-Zugängen sichern. In vielen Ländern gebe es zwar eine wachsende Zahl an PC-Haushalten, aber nur ein Bruchteil von ihnen verfüge über einen Breitbandanschluss, sagte Richardson. "Diese Lücke kann durch Wimax geschlossen werden." In Deutschland bietet beispielsweise DSLonair [Link entfernt] solche Internet-Zugänge per Funk an.

Mit zahlreichen neuen Chip-Sätzen, die die Technologie unterstützen, will Intel die Entwicklung von WiMAX vorantreiben. Erst vor rund zehn Tagen hatte Intel einen neuen Prozessor (PRO/Wireless-5116) vorgestellt, der sowohl in Sendemasten als auch in den Empfangsgeräten WiMAX ermöglichen soll. Künftig werden Prozessoren etwa in Notebooks voraussichtlich sowohl WLAN als auch WiMAX nutzen können. Dabei will sich der Chiphersteller für weltweit einheitliche Standards einsetzen.

Den Unternehmen eröffne die Technologie eine simple Wertschöpfungskette, sagte Nabil Damouny. Allerdings werden durch die Verschmelzung von Sprache und Daten etwa bei der Internet-Telefonie (VoIP) Unternehmen verschiedenster Branchen künftig miteinander konkurrieren. Neben traditionellen Telekommunikationsunternehmen werden zum Beispiel auch Netzwerkausrüster wie Cisco oder Internet-Zugangsanbieter wie AOL in den Wettbewerb treten.