Ankündigung

E-Plus: simyo ist nicht das Ende der Fahnenstange

Mobilfunknetzbetreiber kündigt weitere Kooperationen an
Von Björn Brodersen

Viel Aufsehen hat die Einführung der E-Plus-Zweitmarke simyo erregt. Das nur über das Internet und ohne subventioniertes Mobiltelefon vertriebene Prepaid-Angebot besticht vor allem durch Transparenz und niedrigere Gesprächskosten: Anrufe innerhalb Deutschlands betragen rund um die Uhr in alle Netze 19 Cent, eine SMS 14 Cent. Auf ein monatliches Grundentgelt oder eine Mindestvertragslaufzeit verzichtet simyo. Das Angebot dürfte für neue Bewegung auf dem deutschen Mobilfunkmarkt sorgen, Victorvox reagierte bereits mit Preissenkungen für den SIMply-Tarif.

Nun hat E-Plus bekannt gegeben, dass simyo nicht die letzte Billigmarke der Düsseldorfer sein wird. Der Mobilfunknetzbetreiber sei weiterhin bestrebt, sein Netz Vertriebspartnern zur Verfügung zu stellen. Noch in diesem Jahr sei mit der Einführung weiterer Zweitmarken zu rechnen, sagte der Geschäftsführungsvorsitzende Uwe Bergheim gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Unter Umständen könne das neue Tarifmodell von der E-Plus-Muttergesellschaft KPN auch auf die Landesgesellschaften in den Niederlanden und Belgien übertragen werden.

Eigenen Marktuntersuchungen zufolge sieht E-Plus für derartige Mobilfunktarife ein Kundenpotenzial von 15 Millionen Handybesitzern in Deutschland. Es bestehe ein großes Bedürfnis nach einfachen und preiswerten Tarifen, sagte Bergheim gegenüber der Zeitung: "Rund 60 Prozent der Kunden in Deutschland wären bereit, auf persönliche Beratung und ein günstiges Handy zu verzichten, wenn sie dafür günstiger telefonieren könnten." Während im europäischen Ausland Mobilfunk-Discounter längst an der Tagesordnung seien und beispielsweise in Dänemark bereits einen Marktanteil von rund 20 Prozent am Gesamtmarkt und 40 Prozent bei den Neukunden verzeichneten, sagten Analysten für Deutschland ein Potenzial von rund 10 Prozent bis zum Jahr 2007 voraus.

Eine Bewertung des simyo-Tarifs finden Sie in einer weiteren Meldung.