Handyverlust

Nicht jeder träumt davon: Aus dem Urlaub ohne Handy

Handy-Verlust im Ausland - eine unschöne Erfahrung
Von Julia Scholz

Will man sich für den Ernstfall absichern, aufwendige Recherchen fernab der Heimat oder zahlreiche Telefonate nach Hause vermeiden, gehören die wichtigsten Daten zum Mobilfunkvertrag genauso ins Reisegepäck, wie die Kredit- oder Cashkartennummer und deren entsprechende Sperrhotlines. Die erforderlichen Angaben für den jeweiligen Mobilfunkanbieter finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. In den meisten Fällen ist man mit der eigenen Rufnummer und dem Kunden-Kennwort auf der sicheren Seite. Hinzu kommt die Nummer der Sperrhotline des Mobilfunkproviders oder andere Adressdaten, wie Faxnummer, E-Mail-Adresse oder Onlinebereich über die eine Sperrung veranlasst werden kann. Eine kleine Hilfestellung dabei können Vordrucke im Internet bieten, wie sie die Verbraucher Zentrale Nordrhein-Westfalen (VZ-NRW) mit der sogenannten SOS-Handy-Card bereitstellt. Für den Fall, dass die telefonische Hotline vom Ausland aus nicht erreichbar ist und alle anderen Wege zu aufwendig erscheinen, kann man seine kundenrelevanten Daten noch bei einer Person seines Vertrauens hinterlegen, die dann im Ernstfalle die SIM-Karten-Sperrung zu Hause veranlasst.

Neue Hoffnungen für die klassischen Handy-Verlierer

Mit etwas Glück versteht der Finder englisch. Im Internet wird auch Software angeboten, mit der die Nutzung verlorener oder gestohlener Handys nicht nur erschwert wird, sondern sogar der neue Besitzer gefunden werden kann. SimWatcher [Link entfernt] heißt ein Java-Programm, dass für einige Smartphone-Typen als Download zur Verfügung steht. Mit dieser Software wird der Wechsel der SIM-Karte im Handy registriert und an eine zuvor festgelegte Mobilfunknummer eine SMS gesendet, mit der dann automatisch die Rufnummer der neuen SIM-Karte übermittelt wird. Darüber hinaus erscheint nach dem Wechsel der SIM-Karte auf dem Display des Gerätes die Nachricht, dass dieses Telefon gestohlen wurde. Die Vollversion des Programms kann auf verschiedenen Seiten im Internet ab 10 Euro bekauft werden. Testversionen mit wenigen Tagen Laufzeit stehen zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Eine weitere Möglichkeit, das verlorene oder gestohlene Gerät vor unbefugter Nutzung zu sichern, bietet die Firma S.T.O.P. [Link entfernt] Sicherheitssystem GmbH. Ab 17 Euro kann bei diesem Anbieter eine Schutzplakette für wertvolle Geräte in verschiedenen Materialien und Größen erworben werden. Die Markierung enthält eine Identifikationsnummer, die in einer Datenbank gespeichert wird und weltweit abrufbar ist. Über die Angaben auf der Plakette kann jeder ehrliche Finder weltweit den Serviceanbieter informieren. Anders herum kann auf diesem Wege auch der Diebstahl des plakatierten Gerätes registriert werden und ist beispielsweise für die Polizei bei Sicherstellung gestohlener oder gefundener Waren leicht nachzuprüfen. Die Plakette kann auch nicht ohne weiteres entfernt werden. Wer die Zugkraft von über 400 N überwindet, wird unter dem Label ein Tattoo mit der Aufschrift "Gestohlenes Gerät" und der individuellen Identifikationsnummer auf der Gehäuseoberfläche vorfinden. Damit ist zumindest der Wiederverkauf des Gerätes eingeschränkt.

Einen sogenannten Handy-Finder-Dienst [Link entfernt] bietet, wie bereits berichtet, derzeit o2 als einziger Mobilfunkanbieter in Deutschland an. Ist das Gerät eingeschaltet, soll über die Funkzelle, in der es eingebucht ist, eine Ortung möglich sein. Die Hoffnung, sein Handy auf diesem Wege wieder zu bekommen, beschränkt sich jedoch nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf das o2-eigene Netz. Regionen, die der Mobilfunkprovider per National Roaming über das Netz von T-Mobile abdeckt, sind davon ausgenommen. Eine vorherige Anmeldung ist für den Service erforderlich.