Musik

Podcasting: Radio aus dem iPod

Informationen und Unterhaltung mit MP3-Playern
Von Volker Schäfer

Die Möglichkeit, Radioprogramme über das Internet auszustrahlen, ist nicht neu. Viele Programmanbieter stellen ihre Sendungen auch auf Abruf im Netz bereit, so dass man Beiträge unabhängig von starren Sendezeiten jederzeit herunterladen und hören kann. Natürlich können Sendungen, die z.B. im MP3- oder Windows-Media-Format auf Abruf bereitliegen, auch auf mobile Geräte übertragen und dort unterwegs gehört werden. Inzwischen gibt es aber auch Programmanbieter, die sich sogar ganz dem "Radio aus dem iPod ", dem so genannten "Podcasting" verschrieben haben.

Das Prinzip ist einfach: Die Sendungen werden im Internet zum Abruf bereitgestellt, können dort vom Hörer auf den iPod oder jeden anderen MP3-Player mit ausreichender Speicherkapazität geladen und je nach Lust und Zeit zu einem späteren Zeitpunkt gehört werden. Allerdings wäre die Hörerschaft ausschließlich auf diese Art verbreiteter Radioprogramme wohl recht klein, wenn Interessenten regelmäßig die Homepages der Programmmacher besuchen und diese nach neuen Inhalten absuchen müssten. Viel besser wäre es doch, wenn man bestimmte Kanäle abonnieren könnte und neue Sendungen automatisch auf den MP3-Player übertragen werden.

Automatischer Download dank iPodder-Software

Genau das ist möglich: Der niederländische Radio- und TV-Moderator Adam Curry hat zusammen mit dem Computer-Spezialisten Dave Winder die Idee des Podcasting entwickelt und im vergangenen Jahr die erste Version der kostenlosen Software iPodder [Link entfernt] ins Netz gestellt. Diese nutzt die RSS-Technologie, mit der man normalerweise Newsfeeds - u.a. von teltarif.de - empfangen kann. Dank iPodder können per RSS aber nicht nur Newsfeeds, sondern auch Podcasting-Angebote abonniert werden. Die Software sucht in regelmäßigen Abständen nach neuen Sendungen auf den abonnierten Kanälen, so wie herkömmliche RSS-Reader regelmäßig nach neuen Meldungen auf den bestellten Newsfeeds suchen und diese auf dem PC-Monitor darstellen.

Die iPodder-Software kann jedoch noch mehr: Die gefundenen neuen Programme werden automatisch auf den MP3-Player überspielt, sobald dieser per USB- oder Firewire-Kabel mit dem PC verbunden ist. Der Nutzer muss also nur einmalig die für ihn interessanten "Sender" speichern und bekommt danach alle Programme automatisch auf seinen MP3-Player überspielt, wo er diese dann nach Belieben abhören kann.

Nutzerzahl mindestens sechsstellig

iPodder hat inzwischen Nachahmer gefunden und auch die Anzahl der Programmanbieter, die ihre Sendungen speziell für Hörer mit MP3-Player verbreiten, wächst stetig. Man rechnet in Fachkreisen mit einer mindestens sechsstelligen Zahl von Podcasting-Hörern. Über die unzähligen Programmangebote informieren Internet-Seiten wie ipodder.org oder podster.de [Link entfernt] . Auffällig ist, dass sich abgesehen vom National Public Radio (NPR) in den USA die etablierten Hörfunksender mit Podcasting-Angeboten noch zurückhalten. Dafür nutzen immer mehr Hobby-Rundfunkmacher die Technologie. Neben Radio-ähnlichen Sendungen werden auch Hörbücher oder z.B. Musik neuer, noch unbekannter Bands angeboten. Der Vielfalt sind fast keine Grenzen gesetzt. Ein Ausflug zum Radio aus dem iPod kann somit auf alle Fälle lohnenswert sein.