Streaming

Internetradio: News und Hits im Netz

Hörfunk im World Wide Web immer beliebter
Von Volker Schäfer

Radio via Internet ist nichts neues. Schon seit Jahren strahlen zahlreiche Hörfunkanbieter ihre Sendungen auch online aus. Dazu kommen reine Internetradios, also Programmanbieter, die ihre Sendungen ausschließlich online verbreiten. War es noch vor nicht allzu langer Zeit ein teueres Vergnügen, Radio im Netz zu hören, so hat sich dies dank verschiedener Flatrate-Tarife vor allem für User mit einem DSL-Anschluss inzwischen geändert.

Auch die Übertragungsqualität im Internet hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Erreichten die Streams früher allenfalls Mittelwellenqualität, so wird von vielen Stationen heute sogar ein mit UKW-Rundfunk vergleichbarer Klang erzielt. Insbesondere der Codec von Real Media wurde in den letzten Jahren so optimiert, dass auch bei niedriger Bandbreite noch ein guter Sound erreicht wird. Hier sind die beiden Hauptkonkurrenten, Windows Media und MP3, klar im Nachteil.

Verbesserungen sind jedoch bereits in Sicht. So gibt es inzwischen mit MP3PRO einen verbesserten MP3-Codec. Als weitere Alternative steht Ogg Vorbis zur Verfügung. Windows Media wurde ebenfalls verbessert und ermöglicht nun auch eine automatische Anpassung der Datenrate - je nach Performance des vom Hörer genutzten Internet-Zugangs. Dieses Feature gab es früher nur bei Real Audio.

Nachteil des Online-Hörfunks ist aber nach wie vor die fehlende Mobilität. Das heißt, zum Empfang eines WWW-Senders wird immer auch eine Internetverbindung benötigt. Das schränkt die Möglichkeiten der drahtlosen Nutzung beträchtlich ein. In den eigenen vier Wänden kann man sich mit einer WLAN-Lösung behelfen, aber Internetradio im Auto dürfte in den nächsten Jahren noch nicht machbar sein.

Technisch möglich wäre der mobile Radioempfang aus dem World Wide Web über die neuen UMTS-Mobilfunknetze. Allerdings ist zu befürchten, dass die Tarife für die Datenübertragung zu teuer sind, um über einen längeren Zeitraum Radio zu hören. Dass die derzeit für Geschäftskunden von Vodafone angebotene UMTS-Flatrate für 44,95 Euro monatlich dauerhaft angeboten wird, ist mehr als unwahrscheinlich.

Interessant ist das Radiohören im Netz in jedem Fall. Hier ist es möglich, auch Programme zu empfangen, die man im UKW-Band oder auch mit der Satellitenschüssel nicht findet. Für ausländische Mitbürger ist es via Internet auch möglich, zahlreiche Stationen aus ihren jeweiligen Heimatländern zu empfangen.

Dazu kommen zahlreiche Nischenprogramme, zum Beispiel mit Musikfarben, die im "normalen" Radio kaum Berücksichtigung finden. Im Internet hat nämlich prinzipiell jeder die Möglichkeit, sein eigenes Musikprogramm auszustrahlen. Dies ist über Anbieter wie live365.com oder radiostream.de [Link entfernt] sogar recht erschwinglich.

Interessant sind durchaus auch die Angebote der "großen" Rundfunkanstalten. So kann man viele Sendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht nur live, sondern auch "on demand", also auf Abruf empfangen. So kann man Programme, die man zur Original-Sendezeit verpasst hat, noch nachträglich hören oder auf die Festplatte laden.