Risiko

F-Secure warnt vor neuem Handy-Wurm

Schadenspotenzial ist noch nicht bekannt
Von Björn Brodersen

Die Sicherheitsspezialisten von F-Secure haben einen neuen Wurm ausfindig gemacht, der Smartphones mit dem Betriebssystem Symbian Series 60 befällt. Nach Angaben von F-Secure stammt der Mabir genannte Schädling von dem gleichen Autoren wie der bereits bekannte Wurm Cabir und basiert auf dem gleichen Quellcode wie sein Vorgänger. Einziger Unterschied: Mabir verbreitet sich nicht nur über die Bluetooth-Schnittstelle, sondern auch über den Multimedia-Dienst MMS.

Zu dem Gefahrenpotenzial des neuen Handy-Wurms machte F-Secure bislang noch keine Angaben. Cabir war noch relativ harmlos, der einzig bekannte Schaden war, dass durch den permanenten Bluetooth-Umgebungsscan die Batterien der Smartphones schneller erschöpft waren. Später trat Cabir jedoch zusammen mit dem Handytrojaner Skulls auf, der seinerseits dem Betriebssystem nachhaltig Schaden zufügen kann. Hacker veröffentlichten zudem im vergangenen Dezember den Cabir-Quellcode. Der frei verfügbare Programmcode des Wurms könnte dadurch von anderen Virenschreibern als Basis für die Entwicklung gefährlicher Varianten dienen, warnten schon damals Sicherheitsexperten.

Experten sind sich darin einig, dass die Virengefahr für Handys durch die Verbreitung und Vereinheitlichung von komplexeren Betriebssystem wächst. Durch die Verbreitung via MMS ist eine globale Verseuchung in den Bereich des Möglichen gerückt. Mit CommWarrior trat im vergangenen Monat der erste MMS-Virus auf. CommWarrior wählt im Adressbuch des Smartphones zufällig Telefonummern aus und verschickt sich selbst als MMS. Wie bei den anderen mobilen Viren muss aber auch dieser Virus noch vom Empfänger akzeptiert und installiert werden.

Die Anti-Viren-Software Mobile Antivirus von F-Secure kann den neuen Schädling bereits ausmachen. Es empfiehlt sich zudem, die Bluetooth-Funktion des Smartphones auf "unsichtbar" zu stellen und bei eintreffenden MMS aufmerksam zu sein.