Viren

Handy-Trojaner befällt Symbian-Smartphones

Diesmal soll kein defekter Kopierschutz Schuld sein
Von Björn Brodersen

Der Anti-Viren-Experten von F-Secure haben nach eigenen Angaben auf ein Trojanisches Pferd für Smartphones mit dem Betriebssystem Symbian Series 60 entdeckt. Der Trojaner SymbOS/Skulls soll durch das Überschreiben von Systemdateien mit unbrauchbaren Versionen dafür sorgen, dass bestimmte Symbian-Anwendungen nicht mehr gestartet werden können. Im August noch hatte F-Secure den vermeintlich ersten Handy-Trojaner als einen defekten Kopierschutz des Handyspiels "Mosquitos" entlarvt.

Auf befallen Systemen verbirgt sich das Trojanische Pferd in der SIS-Datei "Extended theme.SIS", die sich als "Themen"-Manager für das Nokia 7610 ausgibt. Als Anbieter wird "Tee-222" angeführt. Dass das eigene Smartphone von dem Schädling befallen wurde, merkt der Handybesitzer daran, dass Anwendungs-Icons durch Totenschädel-Abbildungen ersetzt wurden. Außerdem kann er Anwendungen wie SMS, MMS, den Webbrowser oder die Handykamera nicht mehr benutzen.

Wer die Totenkopf-Symbole auf seinem Handydisplay vorfindet, sollte laut F-Secure keinesfalls das Betriebssystem neu starten. Der Schädling lasse sich nur über den Dateimanager eines Drittanbieters auf dem Handy entfernen, denn das Trojanische Pferd setzt auch die Set-Up-Funktion außer Kraft. Bislang stellten Handyviren wie etwa der Wurm Cabir keine ernsthafte Gefahr für Mobiltelefone dar. Branchenkenner warnen allerdings schon seit Längerem, dass es nur eine Frage der Zeit sei, wann die erste wirkliche Bedrohung für Mobiltelefone auftrete.