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Kabellose DSL-Alternative auch außerhalb der Großstädte

Gemeinde Lohra baut spezielles Funknetz auf
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Die Gemeinde Lohra im Kreis Marburg-Biedenkopf hat das Warten auf DSL satt. Da die Entfernung zur nächsten Vermittlungsstelle zu groß ist, bietet die Deutsche Telekom den Einwohnern der meisten Ortsteile der Großgemeinde T-DSL nicht an. Da alternative Anbieter das Telekom-Kupferkabel mieten und damit an dieselben Reichweitenbeschränkungen gebunden sind, ist auch von diesen keine DSL-Versorgung zu erwarten. In der Folge begann die Suche nach Alternativ-Technologien.

Von den diversen Möglichkeiten (siehe auch unser früheres Editorial) schied WLAN sofort wegen mangelnder Reichweite aus. Bezüglich WiMAX erwarteten die Verantwortlichen, dass die technische und lizenzrechtliche Verfügbarkeit frühestens in einem Jahr zu erwarten ist. So lange wollte man nicht mehr warten. Deswegen entschied man sich für eine ähnliche, jedoch proprietäre Technik [Link entfernt] . Diese soll in Schweden in Skinnskatteberg bereits im Einsatz sein, übrigens gefördert durch EU-Mittel.

Inzwischen hat der Gemeinderat von Lohra einem Bauantrag für die zur Wireless-DSL-Versorgung notwendigen Funkmasten zugestimmt. Die Mitnutzung bestehender Mobilfunkmasten scheiterte an den hohen Mietvorstellungen der Eigentümer. Nun sollen die Stadtwerke Marburg, in Kooperation mit der Firma "hifreak" zügig mit dem Aufbau beginnen. Zum Start werden lediglich 75 Kunden benötigt, die sich per Zweijahresvertrag verpflichten. Das für Privatkunden vermutlich interessanteste Paket [Link entfernt] mit 1 MBit/s (Down- und Upstream!), 6 GB monatlichen Freivolumen und einer festen IP-Adresse kostet inklusive Funkrouter-Miete monatlich 46,40 Euro. Das ist zwar deutlich teurer als kabelgebundene DSL-Anschlüsse, aber diese stehen ja in Lohra nicht zur Verfügung.