Planspiele

Keine komplette Übernahme von freenet

mobilcom-Chef hält eine Verschmelzung für demokratischer
Von dpa / Björn Brodersen

Das Mobilfunkunternehmen mobilcom hält nach einem Bericht der Welt am Sonntag eine komplette Übernahme seiner Internet-Tochter freenet für ausgeschlossen. "Für uns ist das keine Alternative zur Verschmelzung", sagte mobilcom-Chef Thorsten Grenz der Zeitung. "Wir meinen, dass eine Verschmelzung demokratischer ist, der Bedeutung von freenet besser gerecht wird und außerdem viel Geld spart." Das Mobilfunkunternehmen, das derzeit 50,4 Prozent an freenet hält, führt Gespräche über ein Zusammengehen mit der Tochter. Im Nachrichtenmagazin Der Spiegel bekräftigte Grenz, die Verschmelzung der Unternehmen bis Ende des Jahres "über die Bühne bringen" zu wollen.

Nach mobilcom-Berechnungen sind die beiden Unternehmen zusammen mehr als 1,5 Milliarden Euro wert. "Damit wären wir ein echtes Schwergewicht an der Börse", sagte Grenz der WamS. Letztlich würden auch die Aktionäre durch eine höhere Ausschüttung profitieren. Die Gewinne der Tochter könnten steuerlich mit den Verlusten der Muttergesellschaft der vergangenen Jahre verrechnet werden. freenet steuerte 2004 gut 90 Prozent des Vorsteuergewinns von mobilcom bei. Allerdings hat freenet-Chef Eckhard Spoerr vor Kurzem vor Risiken bei der geplanten Fusion mit dem Mutterkonzern gewarnt: Es sei nicht sicher, ob die Verlustvorträge wirklich genutzt werden können.