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sipgate realisiert Notruf per VoIP

In Kürze auch WLAN-Telefon bei sipgate verfügbar
Von Thorsten Neuhetzki

In Kürze können die etwa 100 000 sipgate-Kunden bundesweit Notrufe über Voice over IP absetzen. Eine entsprechende Testphase, die im Juli vergangenen Jahres begann, schließt der Anbieter in wenigen Wochen ab. Sowohl die international genormte Notrufnummer 112 für Feuerwehr, als auch der deutsche Polizeinotruf 110 stehen dann zur Verfügung. Damit erfüllt sipgate als erster VoIP-Anbieter in Deutschland die Verpflichtung für Telekommunikationsanbieter, Zugänge zu Notrufnummern bereit zu stellen.

Bei der Anwahl der Nummer wird es keinen Unterschied zwischen der herkömmlichen Festnetztelefonier oder der Internet-Telefonie geben. Die Wahl der Nummer genügt, der Hilferuf wird dann an die nächstgelegene Notrufzentrale geroutet. Auch bei der sogenannten nomadischen VoIP-Nutzung, also der nicht stationären Internettelefonie, wird sipgate den Notruf unterstützen. Allerdings kommt der Notruf dann in der Notrufzentrale des Wohnortes an. Diese könne den Notruf dann aber entsprechend weiter geben.

"Jetzt benötigt man wirklich keinen Telefonanschluss mehr, wenn man DSL und VoIP-Kunde ist", hofft Tim Mois, Geschäftsführer der sipgate-Betreibergesellschaft indigo networks. So hofft er auch auf die Entbündelung des DSL-Anschlusses, so dass auch ein T-Com-Kunde keinen Telefonanschluss benötigt, um einen DSL-Anschluss zu bekommen.

WLAN-Router von Netgear werden mit sipgate-Daten verkauft

Nach Ansicht von sipgate wird Voice over IP im weiteren Verlauf des Jahres einen erneuten Schub bekommen. Einen Großteil dieses Schubes verantworten die Hersteller von Telefonanlagen, die mehr und mehr Module für die Internettelefonie beinhalten werden. Mit Netgear hat sipgate darüber hinaus eine Kooperation abgeschlossen, durch die alle im freien Handel verkauften WLAN-Router standardmäßig mit sipgate-Daten ausgeliefert werden. Auch WLAN-Telefone soll es künftig bei sipgate geben. Auf der CeBIT-Pressekonferenz zeigte Mois ein entsprechendes Gerät, dass bereits in den kommenden vier Wochen für etwa 150 Euro verfügbar sein soll. Mit dem Telefon soll der Kunde etwa drei Stunden telefonieren können, die Standby-Zeit beträgt etwa 50 bis 80 Stunden.