Angekündigt

Capital: T-Online startet zur CeBIT mit VoIP

Klassisches Festnetz verliert gegenüber VoIP und Mobilfunk an Bedeutung
Von Thorsten Neuhetzki

T-Online, die Internet-Tochter der Deutschen Telekom, wird nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Capital noch vor der CeBIT ein Angebot für Internet-Telefonie vorstellen und kurz darauf Kunden annehmen. Die T-Com hatte ein solches Produkt bereits im Rahmen des Internationalen Pressekolloquium 2005 angekündigt. Capital zufolge wird T-Online dabei keineswegs nur auf Internet-Telefonie zwischen zwei Computern setzen. Vielmehr wird das größte deutsche Internet-Unternehmen seinen Kunden anbieten, ihre Telefonanlage parallel zum Telefonanschluss auch mit dem DSL-Anschluss zu verbinden. Die Kunden behalten so ihre Nummer im Festnetz und sind über diese auch weiterhin erreichbar. Zusätzlich können sie mit einem von T-Online gelieferten Adapter über das Internet telefonieren. Dieses Verfahren wird schon von zahlreichen Wettbewerbern wie 1&1 und GMX angewendet.

Verbindungen mit anderen Kunden von T-Online werden laut Capital kostenlos sein. Verbindungen in das normale Telefonnetz sollen weltweit möglich sein, kosten allerdings je nach Ziel eine Zusatzgebühr. Der Plan ist nach Angaben des Wirtschaftsmagazins mit dem Mutterkonzern Deutsche Telekom abgestimmt.

Die gleichzeitig von Capital veröffentlichte exklusive Prognose der Unternehmensberatung Arthur D. Little zeigt einen extremen Bedeutungsverlust der traditionellen Festnetz-Telefonie, während Internet-Telefonie und Mobilfunk extrem an Bedeutung gewinnen. Danach wird sich der Marktanteil nach Minuten bei Voice over Internet von heute zwei Prozent bis 2010 auf 25 Prozent und bis 2015 auf 44 Prozent erhöhen. Der Marktanteil der Festnetz-Telefonie sinkt dagegen von heute 82 Prozent bis 2010 auf 53 Prozent und bis 2015 auf 14 Prozent. Der Mobilfunk-Anteil steigt von 16 Prozent auf 22 Prozent in 2010 und 42 Prozent in 2015.