schneller

3GSM: Symbian wächst um über 100 Prozent

Über 14 Millionen Symbian-Handys in 2004 ausgeliefert
Von

Symbian OS Lizenzinhaber Symbian hat heute auf der 3GSM World in Cannes stolz aktuelle Zahlen präsentiert. So wurden letztes Jahr 14,38 Millionen Symbian-Handys ausgeliefert. Im Jahr zuvor waren es "nur" 6,67 Millionen - eine Steigerung um 115 Prozent. Auch in anderen Bereichen geht die Entwicklung weiter. So hat sich die Zahl der verfügbaren Anwendungen von 2 060 auf 4 001 erhöht.

Auf der Messe wurden heute die folgenden neuen Symbian-Handys vorgestellt oder angekündigt:

  • Sendo X-2, ein Musikhandy, das auf der Series 60 basiert.
  • Ein Gerät eines Herstellers aus China
  • Panasonic X800
  • Samsung D720, den Nachfolger des bereits vor zwei Jahren angekündigten, aber nie ausgelieferten D710 bzw. D700.
Seit dem Start von Symbian waren jeweils mehr Symbian-Geräte in der Projektierung oder Entwicklung, als wirklich lieferbar waren. Dieses Verhältnis könnte sich in den nächsten Monaten umdrehen, wenn die Auslieferung weiterer Geräte beginnt.

Symbian präsentiert in der Pressemitteilung Zahlen, wonach mehr als die Hälfte aller im vierten Quartal 2004 ausgelieferten Smartphones mit Symbian arbeiteten. Der Marktanteil der größten Konkurrenten Microsoft mit Windows Mobile und Palm OS ging hingegen zurück.

Die durchschnittlichen Lizenzkosten, die Handy-Hersteller letztes Jahr pro Symbian-Gerät zahlen mussten, betrugen im letzten Jahr knapp 6 US-$. Die hohen Preise von Symbian-Geräten liegen folglich nicht so sehr an der Software, als vielmehr an der zusätzlichen Hardware, die im Vergleich zu einem normalen Handy benötigt wird.

Neue Betriebssystemversion mit noch mehr Features

Das neue Symbian OS Version 9 wird diverse Verbesserungen bringen. Generell soll die Sicherheit und die Performance erhöht und die Konfigurierbarkeit und Anpassbarkeit verbessert werden. Im Bereich "Musik" wird es beispielsweise Unterstützung für Bluetooth-Stereo-Kopfhörer und für DRM-gestützte Dateien geben. MP3s sollen sich ohne großen Aufwand vom PC zum Handy übertragen lassen.

Im Bereich der Firmennutzer bringt Symbian OSv9 die Möglichkeit, installierte Applikationen über die Funkschnittstelle managen zu lassen. E-Mail-Push direkt auf das Handy ist ein weiterer großer Bereich, in dem Verbesserungen anstehen.

Auf das Thema "Sicherheit" angesprochen, antwortete Symbian, dass es bis heute keine wilden, sich unkontrolliert verbreiteten Viren oder Würmer gegeben habe. Alle vorgestellten Trojaner seien mehr oder weniger Demonstrationen der Möglichkeiten gewesen. Trotzdem würde bei allen Neuentwicklungen auf dieses Thema geachtet. Auch wenn derzeit noch kein Virenscanner im System integriert sei, könne man sich dieses bei künftigen Versionen vorstellen.

Alle Handy-Hersteller, die Symbian einsetzen, sollen davon profitieren, dass Symbian eine vollständige Referenz-Implementation vorbereitet. Ausgehend von dieser soll es einfacher sein, Symbian an die jeweilige Handy-Hardware anzupassen. Diesbezüglich gibt es eine Kooperation mit Intel, deren X-Scale-CPU als Basis verwendet wird.

Mit der Firma Renesas arbeitet man an einer Portierung von Symbian auf deren Chipsatz. Ziel ist eine Ein-Chip-Lösung für GSM, GPRS und UMTS, die Ende 2006 in die Massenproduktion gehen soll.