Prototyp

Der Beamer im Handy

Fraunhofer Institut arbeitet an Miniatur-Projektor
Von Björn Brodersen

Manch Manager mag davon träumen: Während er in der Flughafenlobby auf den nächsten Flieger wartet, liefert er mit Hilfe seines Handys Geschäftspartnern eine komplette Power-Point-Präsentation. Möglich macht dies ein Beamer, der so klein ist, dass er im Gehäuse des Mobiltelefons Platz findet. An einem solchen Winzling arbeiten zurzeit die Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts für Siliziumtechnologie (ISIT) im schleswig-holsteinischen Itzehoe. Laut einem Bericht des Handelblatts haben die Forscher jetzt einen solchen Projektionswinzling gebaut, bis zur Marktreife würden allerdings noch Jahre vergehen.

Kernstücks des Miniaturbeamers ist ein nur 1,5 Millimeter großer beweglicher Mikrospiegel, der schnell hin- und herschwingt und dabei das Bild Zeile für Zeile aufbaut. Wie gut die Projektion wird, hängt von der Schwingfrequenz und der Auflösung ab. Der Prototyp aus dem Labor lieferte dem Bericht zufolge Grafiken und Texte mit einer Auflösung von 320 mal 240 Pixel ab. Spiegelbewegung und Auflösung müssten allerdings noch verbessert werden, damit ein solcher Projektor in die Massenfertigung gehen kann.

Projizieren von bewegten Bildern in Echtzeit durch neuen WLAN-Standard

Doch die Beamer der Zukunft werden nicht nur kleiner und leichter sein, sie werden auch bewegte Bilder nahezu in Echtzeit projizieren können. Durch den neuen WLAN-Standard IEEE802.11b/g könnten Bilder in XGA-Qualität innerhalb von einer Sekunde übertragen werden. Was die Beamer heute schon können: Dank einer Wandfarbkorrektur und eines neuartigen Bildprozessors können die Präsentationen auf dunklen und nicht ganz ebenen Hintergründen abgebildet werden. Außerdem wurde die durchschnittliche Lebensdauer der Lampen mittlerweile auf rund 3 000 Stunden erhöht.

Auch Hersteller wie Mitsubishi oder Lumiled Lights sind dabei, Mini-Projektoren zu entwickeln. Die großen Beamer-Anbieter wollen als nächsten Schritt Geräte mit der Größe einer Faust anbieten. Erste Prototypen werden laut Handelsblatt im März auf der CeBIT zu sehen sein.