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Editorial: Mit'm Brot telefonieren

Die Werbeaktion für die Onlinerechnung
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Schon seit Jahren wirbt die Deutsche Telekom für die "Rechnung online". Bei dieser lädt sich der Kunde die aktuelle Rechnung samt Einzelverbindungsnachweis als PDF-Dokument von einer Internetseite herunter, statt diese als Brief übersendet zu bekommen. Die Telekom spart dadurch Papier-, Druck- und Portokosten ein, und der Kunde kann die Rechnung bei Bedarf leichter elektronisch archivieren oder nachbearbeiten. Doch trotz regelmäßiger Hinweise auf der Papierrechnung und dem zusätzlichen Anreiz einer Gutschrift von 5 Euro für Umsteiger, hat bisher nur ein kleiner Teil der Telekom-Kunden auf die Online-Rechnung umgestellt.

Insofern ist die jüngste Werbeaktion, 5-Euro-Gutscheine auf Brote der Firma Kamps zu drucken, ein guter Schachzug. Der 5-Euro-Gutschein weckt Begehrlichkeiten. Die selben Begehrlichkeiten gibt es zwar grundsätzlich auch, wenn der Kunde die Rechnung in der Hand hält und dort den Hinweis auf die Gutschrift beim Umstieg liest. Jedoch dürfte die Aufmerksamkeit der meisten Rechnungsempfänger eher auf den Rechnungsdetails als auf beigefügten Angebote liegen. Anders möglicherweise beim Frühstück oder im Supermarkt, wenn der Gutschein auf der Brotverpackung ins Auge fällt.

Dazu kann auch die Firma Kamps hoffen, dass im Supermarkt ihre Brote häufiger gekauft werden, weil sich Kunden den Gutschein sichern wollen. Dazu bräuchte man zwar nicht den Code auf der Brotpackung, denn fünf Euro Rabatt gibt es für jeden, der sich online für "Rechnung online" registrieren [Link entfernt] lässt. Doch das weiß der Kunde im Supermarkt ja nicht.

Insofern eine clevere Werbeaktion für beide Seiten. Schade ist nur, dass die Telekom ihren Kunden mit "Rechnung online" keine regelmäßigen Vorteile zukommen lässt. Denkbar wäre etwa, die monatlichen Grundentgelte um die Hälfte des Betrags zu verringern, den die Telekom durchschnittlich pro Kunde mit "Rechnung online" einspart.