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RegTP untersagt teilweise echte Rufnummern für VoIP

VoIP-Rufnummern bei sipgate und nikotel künftig nur aus eigenem Ortsnetz
Von Thorsten Neuhetzki

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) scheint dem Thema Voice-over-IP, kurz VoIP, einen Riegel vorschieben zu wollen. Wie die Behörde heute bekannt gab, hat sie gestern zwei Verfügungen gegen die Anbieter sipgate und nikotel erlassen. Darin geht es um die ortsgebundene Vergabe von Ortsnetzrufnummern. Bisher war es den Anbietern möglich, einem Kunden aus München eine Telefonnummer aus Hamburg zuzuweisen. Dieses wird mit der Verfügung nun unterbunden.

In der Mitteilung der RegTP heißt es: "Hierdurch wird jedoch die geographische Information der Ortsnetzrufnummern für den Verbraucher verfälscht. Vor allem werden auch die nur begrenzt bereitstehenden Rufnummernkontingente der jeweiligen Ortsnetze verbraucht und hierdurch der nationale Rufnummernplan insgesamt gefährdet." Dies ginge zu Lasten der Wettbewerber, die sich an die rechtlichen Vorgaben halten, so die RegTP.

Verfügungen gegen weitere Anbieter könnten folgen

Den beiden Anbietern von Internet-Telefondiensten wurde im Rahmen von schriftlichen Einzelanhörungen vorher Gelegenheit gegeben, zu ihrer Rufnummernvergabe Stellung zu nehmen. Die RegTP hat nun verfügt, dass Ortsnetzrufnummern für Internet-Telefonie-Angebote nur an Kunden innerhalb ihrer jeweiligen Ortsnetze vergeben werden dürfen. Auch andere Anbieter haben in diesem Jahr VoIP-Dienste mit echter Festnetzrufnummer gestartet. Zuletzt war es Web.de. Diese werden zurzeit durch die RegTP angehört.

In einer ersten Stellungnahme verurteilte Thilo Salmon von sipgate die Entscheidung. "Das wirft ein schlechtes Licht auf die Technologie", sagte er im Gespräch mit teltarif.de. Zugleich verwies er aber darauf, dass momentan dennoch zehn Millionen Kunden eine Rufnummer bekommen könnten, da es in ihrem Vorwahlgebiet einen sipgate-Rufnummernblock gibt. Die Verfügung lag sipgate nach eigenen Angaben am Freitagabend noch nicht vor. Daher konnte Salmon auch noch keine Stellung zur rechtlichen Grundlage und dem weiteren Vorgehen nehmen.

Die RegTP schlägt unterdessen in ihrer Pressemitteilung - mehr lag sipgate auch nicht vor - eine 0700-Nummer als persönliche Rufnummer vor. Das ist ein Schritt, den sipgate nicht gehen wird. "Die Registrierungsgebühr von 63 Euro wollen wir unseren Kunden nicht zumuten", so Salmon.