Überblick

VoIP: Aktuelle Angebote im Vergleich

"Kostenlose" Telefonate gibt es nicht
Von Björn Brodersen

VoIP-Angebote zu vergleichen fällt nicht leicht, denn neben den Gesprächspreisen und monatlichen Fixkosten für die Internet-Telefonie müssen auch die durch den Breitband-Internetanschluss entstehenden Monatskosten berücksichtigt werden. Um nämlich über das Internet telefonieren zu können, muss man einen entsprechend breitbandigen Internetzugang besitzen oder unterwegs WLAN-Hotspots zur Verfügung haben. Dann kann man sich ein VoIP-Telefonkonto bei einem der Dienstleister einrichten lassen. Manche Anbieter wie 1&1, freenet oder broadnet mediascape bieten alle nötigen Voraussetzungen aus einer Hand an, bei anderen wie QSC stellt die Software-Lösung nur eine Option für den Kunden mit einem unternehmenseigenen Internetanschluss dar.

PC-Telefon-Software, IP-Telefon oder Fritz!Box Fon?

Zur Nutzung gibt es für die Kunden drei Möglichkeiten. Entweder kaufen sie sich ein IP-Telefon, das das Session Initiation Protocol (SIP) unterstützt, oder sie holen sich eine SIP-kompatible PC-Telefon-Software. Auch analoge Telefonapparate lassen sich nutzen, beispielsweise über die von AVM hergestellte Fritz!Box Fon.

Die Software ist für Gelegenheitsnutzer wahrscheinlich die beste Variante. Die Softphones genannten Computerprogramme wie X-Lite [Link entfernt] oder Skype übernehmen die Einwahl und wandeln die analoge Sprache in digitale Daten um. Softphones sind kostenlos im Internet oder bei bestimmten VoIP-Anbietern erhältlich. Der Nutzer telefoniert dann per Headset oder mit einem USB-Telefon, dass er an seinen PC anschließt.

IP-Telefone sehen aus wie herkömmliche Telefonapparate, werden aber per Router an das vorhandene Netzwerk mit Internetzugang angeschlossen, nicht an das Telefonnetz. Ein PC wird dazu nicht mehr benötigt oder kann ausgeschaltet bleiben, nur ein Internetzugang muss vorhanden sein. Wie das Telefonieren beispielsweise mit dem IP-Telefon BT-100 von GrandStream funktioniert, lesen Sie in einer früheren Meldung. Das GrandStream BT-101 bietet sipgate zurzeit für 99 Euro an.

Am einfachsten geht es mit der Fritz!Box Fon: Dabei handelt es sich um eine komplette Telekommunikations-Anlage auf Basis eines DSL-Modems. Die Box verfügt über ein integriertes Bandbreitenmanagement und sichert die Sprachqualität bei der Internet-Telefonie. Dabei muss der Computer nicht eingeschaltet sein, um telefonieren zu können. Bei freenet erhalten zurzeit die Neukunden die Fritz!Box Fon kostenlos, wenn sie gleichzeitig einen freenetDSL-Tarif ab 5,90 Euro und den iPhone plus-Tarif bestellen. Im sipgate-Shop kostet die Box 179 Euro.

Das Phone-Board von 1&1

Das Phone-Board für 1&1-Kunden
Telefonanlage, WLAN-Router,
VoIP-Adapter und DSL-Modem
in einem Gerät
Ein ähnliches Gerät wie die Fritz!Box Fon bietet der Provider 1&1 seinen Kunden mit einem DSL Plus-Tarif mit dem Phone-Board zu einem Aufpreis von 19,90 Euro an, das anstelle eines herkömmlichen Kabel- oder eines WLAN-DSL-Routers bestellt werden kann. Der Unterschied zur Fritz!Box Fon von freenet ist der integrierte WLAN-Router. An beide Geräte werden vorhandene analoge Telefone wie bei einer Telefonanlage angeschlossen. Es können dann sogar parallel analoge Telefongespräche und VoIP-Telefonate über die Hardware geführt werden. Die Geräte funktionieren auch bei ausgeschaltetem PC. Auch die jeweilige vorhandene Festnetz-Telefonnummer ändert sich nicht.

Bei broadnet mediascape müssen die Kunden über den Anbieter oder eines der Partnerunternehmen einen analogen Adapter beziehen, um das VoIP-Angebot zu nutzen. Der Adapter macht aus einem normalen DECT-Telefon ein IP-Telefon. Das Starterpaket mit dem Analogadapter kostet bei Bestellung vor dem 31. August 69 statt 119 Euro.