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DECT-Telefone: Selbst Einsteigergeräte bieten hohen Bedienkomfort

Schnurlostelefone für den Hausgebrauch ähneln immer mehr dem Mobiltelefon
Von dpa / Hayo Lücke

Handybesitzer lieben ihre Bewegungsfreiheit. Doch auch wer in den eigenen vier Wänden im Festnetz telefoniert, ist dank der schnurlosen Telefone nicht mehr in einem Raum gefangen. In Aussehen und Ausstattung ähneln die Schnurlosen für zu Hause immer mehr ihren Mobilfunk-Geschwistern. Einsteigergeräte gibt es inzwischen schon ab 30 Euro. Und vor bösen Überraschungen müssen Käufer selbst bei günstigen Angeboten keine Angst haben.

DECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications und beschreibt den üblichen Standard für digitale Sprachübermittlung bei den Schnurlostelefonen. Diese Norm wird von allen namhaften Herstellern unterstützt. Alternativ dazu gibt es noch bis 2008 den Standard CT1+. "Entsprechende Geräte werden jedoch fast nicht mehr verkauft, da DECT zumeist die bessere Sprachqualität bietet und abhörsicher ist", erklärt Kai Petzke, Gründer des auf den Telekommunikationsmarkt spezialisierten Online-Magazins teltarif.de.

"Echte Problemfälle habe ich bei den DECT-Telefonen zuletzt keine mehr gesehen, auch beim Lebensmittel-Discounter erworbene Geräte waren in Ordnung", sagt Petzke. Wer sich ein Schnurlostelefon anschaffen möchte, kann sich bei der Auswahl also auf die gewünschten Funktionen konzentrieren.

Auch Einsteigergeräte bieten hohen Bedienkomfort

Schon in der Einsteigerklasse bieten DECT-Telefone den meisten Nutzern einen Bedienkomfort, den sie von Handys gewohnt sind: Dazu gehören ein alphanumerisches Display, ein Telefonbuch mit mindestens 20 Einträgen und eine Wahlwiederholung mit rund zehn Einträgen, so Andreas Plaznik, Pressesprecher beim Endgeräte-Hersteller DeTeWe. Eine Anzeige für verpasste Anrufe sowie eine CLIP-Funktion, die die Rufnummer des Anrufers anzeigt, zählen demnach inzwischen ebenfalls zur Standard-Ausstattung.

Außerdem unterstützten die meisten Modelle Funktionen wie Anklopfen, Anrufweiterschaltung, Unterdrücken der eigenen Rufnummer, Makeln und Konferenz. Auch die Leistungen der Akkus sind Plaznik zufolge besser geworden. Die meisten Hersteller verwenden Nickel-Metallhybrid-Akkus. "Dadurch belaufen sich die Standby-Zeiten im Durchschnitt auf rund 100 Stunden und die Sprechzeiten auf rund 10 Stunden", so Plaznik.

Auch Haustelefone mit farbigen Grafikdisplays sind keine Seltenheit mehr

Wer ein modernes Gerät der Komfort-Klasse erwirbt, kann laut Plaznik wesentlich mehr Bequemlichkeit erwarten: Zum Beispiel einen integrierten Anrufbeantworter, einen Nummernspeicher mit mehr als 100 Einträgen, eine Freisprecheinrichtung und einen Vibrationsalarm. An die Mobilfunkgeräte erinnern auch mehrzeilige farbige und beleuchtete Grafikdisplays, menügeführte Bedienungen mit Klartext, Babyrufe und der Versand von SMS im Festnetz.

"Teilweise ist sogar ein Datenabgleich mit einem PC oder dem Handy möglich", sagt Petzke von teltarif.de. Dafür muss der Käufer aber auch mehr zahlen. Das BeeTel 440i von DeTeWe für 130 Euro beispielsweise besitzt ein beleuchtetes dreizeiliges LC-Display und ist SMS-fähig. Für den digitalen ISDN-Anschluss entwickelte Geräte sind ab 200 Euro zu haben.

Auch das Design ist eine wichtige Entscheidung beim Kauf

Das Aussehen der Schnurlostelefone spielt beim Kauf eine immer größere Rolle. Die Formen werden vielfältiger. "Die Zeiten, in denen die Schnurlostelefone wie Briketts zu Hause gelagert werden, sind vorbei", sagt Gerd Vogler vom Hersteller Thomson [Link entfernt] . Der Anbieter verleiht seinen im vergangenen Oktober herausgebrachten Modellen Versatis 670 und 790 durch eine glänzende Kunststoffoberfläche ein edleres Aussehen. Siemens dagegen verpasste dem Gigaset CL100 eine kreisrunde Tastatur.

Petzke rät den Käufern, möglichst beim Händler die Sprachqualität des Telefons auszuprobieren und sich in einschlägigen Zeitschriften zu informieren. Ein gutes Schnurlostelefon erkenne der Kunde zudem an bruchfestem Material und einem fest sitzenden Deckel für das Batteriefach.

DeTeWe-Pressevertreter Plaznik empfiehlt, Geräte, die den GAP-Standard (Generic Access Profile) verwenden. Dieser ermögliche das Einbinden von weiteren mobilen Endgeräten anderer Hersteller. Je nach Basisstation können bei dieser Multilink genannten Funktion bis zu zehn Mobilteile in einem Haushalt funken. Gespräche zwischen Familienmitgliedern von einem Mobilteil zum anderen sind dabei kostenlos.