Entwicklung

Neuer WLAN-Standard soll 540 MBit/s schnell sein

Geschwindigkeit soll durch mehrere Sender auf einem Kanal erreicht werden
Von Thorsten Neuhetzki / Björn Brodersen

Für den Heimanwender reicht der derzeitige WLAN-Standard 802.11g sicherlich aus. Immerhin werden hier Geschwindigkeiten von 54 MBit/s erreicht. Manchmal darf's jedoch etwas schneller sein. Gerade bei Firmen, die große Datenmengen im Netzwerk hin und her übertragen, ist der Wunsch nach größeren Übertragungsraten vorhanden. Dem könnte der neue Standard 802.11n genüge tun. Bis zu 540 MBit/s sollen dann übertragen werden.

Entwickelt wird 802.11n derzeit vom WWiSE-Konsortium, zu dem Broadcom, Conexant, STMicroelectronics und Texas Instruments gehören. Um die hohe Geschwindigkeit zu erreichen, setzen die Unternehmen auf eine MIMO-OFDM-Technik. MIMO-OFDM steht für Multiple-Input-Multiple-Output, Orthogonal Frequency Division Multiplexing und bedeutet so viel, dass mehrere Sender und Empfänger im WLAN-Modul einen Nutzungskanal nutzen. Eine Abwärtskompatibilität zu allen WLAN-Standards soll gegeben sein. Auch soll die vorgeschlagene Technik weltweit eingesetzt werden können.

Wie schnell der Standard jeweils arbeiten kann, hängt jedoch von den lokalen Bedingungen ab. So könnte es sein, dass nicht überall die entsprechenden Frequenzen komplett frei sind, so dass eine Bündelung der Kanäle, die auch zur Geschwindigkeitssteigerung beiträgt, nicht vollständig möglich ist. Dennoch dürfte 802.11n deutlich schneller sein, als der derzeitige Standard. Lizenzgebühren will die Gruppe nicht erheben, die Patente sollen für andere kostenfrei zugänglich sein.

Die beteiligten Unternehmen wollen den neuen Übertragungs-Standard dem zuständigen Standardisierungsgremium im Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) vorschlagen.