Konfiguration

Auf Mailbox-Suche: Kunden mit Handys oft überfordert

Zahlreiche Funktionen bleiben unentdeckt
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Gut gemeint, aber sicher auch geschäftstüchtig, ist die standardmäßige Aktivierung der Mailbox, wie sie meist angeboten wird. Denn das Abfragen der Mailbox je nach Tarif meist kostenpflichtig. Manche Nutzer wünschen, sie ganz zu deaktivieren. Das funktioniert in der Regel über den so genannten Voice-Box-Server. Hier machen freundliche Stimmen aus der Konserve es dem Verbraucher mal mehr, mal weniger schwer, die richtige Auswahl zu treffen.

Bei E-Plus lässt sich der "Anrufbeantworter" über die Kurzwahl 9911 konfigurieren und bei Bedarf auch abschalten. T-Mobile-Kunden wählen die 3311 auf ihrem Handy. Bei Vodafone ist es die 5500, bei o2 die 333. "Die Nummer ist aber auch eingespeichert", so o2-Sprecherin Knoepffler.

Nokia-Besitzer haben Schwierigkeiten mit Siemens und umgekehrt

Ob ein Handy gut zu bedienen ist, hängt auch von den persönlichen Vorlieben ab. Peter Knaak hat zum Beispiel beobachtet, dass Nokia-Nutzer wenig mit einem Siemens-Handy anfangen können. Ähnlich geht es Siemens-Nutzern mit den Geräten des Marktführers aus Finnland. Beide Hersteller machen jedoch in Sachen Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit oft eine gute Figur. Bei einem Wechsel des Handy-Herstellers bedarf es daher manchmal nur ein wenig Zeit zur Umgewöhnung.

Die Experten gehen davon aus, dass sich die Hersteller Mühe geben, Handys benutzerfreundlich zu gestalten. Diese Aufgabe wird jedoch nicht leichter, da die Zahl der im Mobiltelefon vereinten Funktionen zunimmt: Die Kamera etwa gehört mittlerweile zum Standard. "Manchmal merkt man allerdings, dass neue Funktionen einfach nur übergestülpt werden", so Knaack. In solchen Fällen habe der Anwender bei der Bedienung manchmal das Gefühl, plötzlich das System zu wechseln.

Die Möglichkeiten, vor dem Kauf herauszufinden, ob ein bestimmtes Handy einem persönlich liegt, sind begrenzt. "Im Geschäft ausprobieren, geht ja nicht. Denn in den Ausstellungsgeräten stecken keine Karten", erklärt Knaak. So bleibt nur, Handys von Freunden und Bekannten zu testen. Knaak rät zudem, möglichst nicht das allerneueste Modell zu erstehen. Denn auch bei Mobiltelefonen gebe es besonders bei der Software hin und wieder "Kinderkrankheiten", die erst mit späteren Versionen verschwinden.

Wer dennoch mit dem Handy kämpft, muss sich Beistand oft vom Betreiber holen. Bei T-Mobile erfährt der Kunde dann beispielsweise eine einfache Tastenkombination für das Deaktivieren der Mailbox: ##002# eintippen und dann senden. Aber nicht immer ist der Anruf bei der Hotline von Erfolg gekrönt. Bei technischen Fragen sind die Hotlines häufig überfordert. Hinzu kommt laut Peter Knaak, dass Nutzer von Handys mit Prepaid-Karte Anrufe bei den Service-Rufnummern in der Regel teuer bezahlen müssen. Kostenlos ist diese Dienstleistung meist nur für Vertragskunden.