Spam

99 Prozent der weltweiten Spams kommen aus fünf Ländern

Jede sechste unerwünschte Mail wirbt für Viagra
Von Mirko Hertrich

Rund 99,68 Prozent aller Webseiten, für die per Spam-Mail geworben wird, liegen in nur fünf Ländern. Trauriger Marktführer ist hier China mit einem Anteil von 73,5 Prozent, gefolgt von den Ländern Süd-Korea (10,9 Prozent), den USA (9,5 Prozent), Russland (3,5 Prozent) und Brasilien (2,2 Prozent). Mehr als jede zweite unerwünschte E-Mail (55 Prozent) wurde im ersten Halbjahr 2004 aber von den USA aus verschickt. Dies ist das Ergebnis einer gestern veröffentlichten Studie von Commtouch, einem Anbieter von Spam-Filtern.

Commtouch Spam Lab hat nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten des Jahres mehrere hundert Millionen Spam-Nachrichten analysiert. Anfang 2004 registrierte das Labor noch 350 000 einzelne Spam-Wellen pro Tag, zur Jahreshälfte waren es schon eine halbe Million.

Die meisten Spam-Mails (30 Prozent) warben in diesem Zeitraum für Medikamente. Zum "King of Spam" kürte Commtouch den Begriff Viagra. In der ersten Jahreshälfte erschien der Begriff in insgesamt 14,1 Prozent aller Spam-Nachrichten. An zweiter Stelle folgten mit knapp 10 Prozent Hypotheken/Baudarlehen, an dritter mit 7 Prozent Körperteil-Vergrößerungen. Pornografische Werbung machte nur 3 Prozent aller Spams aus. Insgesamt waren nur 5,77 Prozent der unerwünschten Mitteilungen nicht auf Englisch verfasst.

Lediglich knapp 10 Prozent der Werbe-Mails entsprachen den Anforderungen, des seit Anfang des Jahres geltenden Can-Spam-Gesetzes. Solche Mails müssen beispielsweise eine funktionierende Antwortadresse enthalten, über die sich die unerwünschte Werbemail abbestellen lässt. Spammer, die keine Opt-out-Möglichkeiten einbauen, können in den in den USA mit saftigen Geldbußen und Gefängnis bestraft werden. Gleiches gilt für gefälschte oder manipulierte Header-Informationen. Rund jede fünfte Spam-Mail nutze den Angaben zufolge zufällig variierende Buchstaben im Header, was Spam-Filtern ihre Arbeit zusätzlich erschwert.