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Roaming: Welttarife nicht immer günstig

Entscheidung über die Tarifwahl von Fall zu Fall treffen
Von Volker Schäfer

T-Mobile, Vodafone und o2 bieten neben den klassischen Roaming-Tarifen, die abhängig von den Preismodellen der ausländischen Netzbetreiber sind, auch so genannte Welttarife an. Vorteil dieser Tarife ist eine Kostentransparenz. Das heißt, die Preise für Telefongespräche im Ausland sind nicht von möglichen Tarifänderungen vom Roamingpartner im Gastland oder von Wechselkursschwankungen abhängig. Statt dessen gelten einheitliche Preise für ganze Ländergruppen. Diese sind leider - wie auch in der Vergangenheit - nicht gerade günstig.

T-Mobile: Einheitspreis in allen EU-Staaten

Diese Strukturen sind zwar recht übersichtlich, aber nicht in allen Fällen günstig. So berechnet T-Mobile im Tarif T-Mobile Weltweit, der als Option gebucht werden kann, aber nicht zwingend genutzt werden muss, innerhalb der EU-Staaten generell einen Minutenpreis von 89 Cent für Gespräche nach Deutschland. Tagsüber ist das in vielen Fällen recht günstig. In der Nebenzeit jedoch sind in zahlreichen Ländern die bisherigen Roaming-Tarife billiger.

So kann man von Spanien nach Deutschland abends mit den herkömmlichen Tarifen zu Preisen ab 77 Cent pro Minute (zuzügl. 41 Cent pro Verbindung) telefonieren. Ab einer Gesprächsdauer von etwa dreieinhalb Minuten ist das also knapp günstiger als mit der Weltweit-Option.

In den Niederlanden telefoniert man normalerweise zu Preisen zwischen 86 Cent und 1,16 Euro pro Minute nach Deutschland - je nach Tageszeit und Netzbetreiber, bei dem man sich einbucht. Hier kommt es also auf die Tageszeit an, zu der man telefonieren möchte, ob man mit dem Welttarif spart oder leicht drauflegt.

Vorteilhaft ist die Option bei einem Besuch auf Malta. Hier sind die 89 Cent pro Minute geradezu ein Schnäppchen im Vergleich zu den normalen Roamingtarifen, die zwischen 1,72 und 2,44 Euro pro Minute liegen.

Vodafone: World-Tarif für Neukunden Pflicht

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Vodafone, wo der World-Tarif seit März für Neukunden verpflichtend ist. Bucht man sich in ein Vodafone-Partnernetz ein, so zahlt man nach Deutschland einen Minutenpreis von 89 Cent. Roamt man bei einem anderen Netzbetreiber, so erhöht sich der Tarif auf 99 Cent.

Von Spanien aus telefoniert man aber in den herkömmlichen Roaming-Tarifen selbst zur Hauptzeit werktags tagsüber schon ab 78 Cent pro Minute nach Deutschland. Abends und am Wochenende sinkt dieser Preis dann allerdings nur noch geringfügig auf 77 Cent. Dennoch sind diese Tarife deutlich günstiger als Vodafone World, wo mindestens 89 Cent pro Minute zu zahlen sind.

Malta gehört bei Vodafone zur Europa-Zone 2. Bucht man sich ins dortige Vodafone-Netz ein, so zahlt man im World-Tarif 1,43 Euro pro Minute. Das ist ein stolzer Preis, der allerdings immer noch deutlich günstiger als der reguläre Roaming-Tarif ist. Dieser liegt nämlich je nach Tageszeit und Netzbetreiber zwischen 1,90 und 2,44 Euro pro Minute.

Günstiger mit dem alten Preismodell fahren Vodafone-Kunden auch in China. Hier liegen die Minutenpreise zwischen 1,39 und 1,99 Euro. Mit Vodafone World zahlt man dagegen 2,24 bis 2,49 Euro und somit deutlich mehr.

In Indonesien kommt es dagegen wieder darauf an, bei welchem Netzbetreiber man sich einbucht und zu welcher Tageszeit man telefonieren möchte. Die regulären Roaming-Preise liegen zwischen 3,47 und 5,52 Euro pro Minute, während man mit Vodafone World zwischen 4,49 und 4,99 Euro pro Minute zahlt.

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