Gerücht

Telekom dementiert - T-Online bleibt eigenständig

Konzernsprecher bezeichnet Berichte über Umbau als spekulativ
Von dpa / Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom arbeitet derzeit nicht an einem grundlegenden Umbau des Konzerns. "Wir sind und bleiben ein integriertes Telekommunikationsunternehmen, das auf vier Säulen steht", sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage. Die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) hatte heute berichtet, dass Europas größter Telekommunikationskonzern im Herbst diesen Jahres die bisherige Struktur auflösen wolle.

Hintergrund der Spekulationen war der am Vortag angekündigte Rücktritt von Josef Brauner als Vorstandsvorsitzender der Festnetz-Tochter T-Com und Vorstandsmitglied der Konzernholding. Der Manager hatte diesen Schritt mit der Pannenserie bei der Einführung der Lkw-Maut begründet. Die Telekom ist neben DaimlerChrysler einer der Hauptpartner im Betreiberkonsortium Toll Collect.

Durch das Ausscheiden von Brauner sei der Weg für Vorstandschef Kai-Uwe Ricke frei geworden, sein neues Konzept umzusetzen. So wird nach Angaben der Wirtschaftszeitung unter anderem diskutiert, die Sparten T-Com und das Internetgeschäft von T-Online zu verschmelzen. Schon zur Hauptversammlung könnte Ricke den neuen Weg vorzeigen. Durch das neue Konzept soll die zunehmende Konkurrenz der Divisionen untereinander abgebaut werden.

Der Telekom-Sprecher bezeichnete den Bericht als spekulativ. Beim Investorentag auf der Computermesse CeBit in der vergangenen Woche hatte Ricke betont, dass keine Eingliederung der Internet-Tochter T- Online in den Konzernverbund geplant sei. Ein Umbau würde eine Kehrtwende der bisher verfolgten Strategie bedeuten. Bei seinem Amtsantritt im November 2002 hatte Ricke die einzelnen Sparten durch mehr Entscheidungsfreiheiten gestärkt.