Ankündigung

Steht weitere Preisrunde bei T-DSL bevor?

EU-Kommission fordert Preissenkung für Reseller und -erhöhung für Endkunden
Von dpa / AFP / Björn Brodersen

Die Deutsche Telekom wird die Gebühren für andere Anbieter zur gemeinsamen Nutzung von Breitband-Kabeln senken. Eine entsprechende Zusage hat das Unternehmen der EU-Kommission nach Angaben der Brüsseler Behörde vom Montag gemacht. Zudem soll ein Teil der von der Telekom erhobenen Endkunden-Tarife für ADSL-Zugänge verteuert werden. Ob damit die jüngste Preisanpassung und Bandbreitenerhöhung der T-DSL-Anschlüsse gemeint ist oder es sich um eine weitere Preisrunde handelt, ist bislang nicht bekannt.

Mehr Wettbewerb beim Breitband-Zugang

Durch die Zusage der Telekom werde zu Gunsten der Verbraucher mehr Wettbewerb beim Breitband-Zugang möglich, erklärte die Kommission. Deshalb stelle sie ihre Ermittlungen wegen möglichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung ein. Damals hatte sich der Telekom-Konkurent QSC in Brüssel über die Tarife des ehemaligen Staatsmonopolisten beschwert. Wegen der hohen Telekom-Preise, so wurde moniert, könnte das Breitband-Geschäft für andere wenig rentabel sein.

Nach Feststellung der Kommission hat die bisherige Gebührengestaltung durch die Telekom in Deutschland den Wettbewerb durch alternative Anbieter praktisch verhindert. So liege die Gebühr, die die Telekom konkurrierenden Anbietern eines Breitbandzugangs für den Zugang zum Ortsanschluss berechne, gemessen an den Telekom-ADSL-Gebühren für eigene Endkunden zu hoch. Alternativen Anbietern verbleibe damit keine ausreichende Gewinnspanne. Auch nach mehr als drei Jahren der Liberalisierung halte die Telekom einen Marktanteil von etwa 90 Prozent. Die von der Telekom zugesagten Tarifanpassungen müssen laut Kommission noch von der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) genehmigt werden. Damit sei vor Ende Juni zu rechnen.