Fusionsgerüchte

Gehen KPN und mmo2 doch zusammen?

KPN Mobile-Chef Demuynck nährt Spekulationen
Von Björn Brodersen

Guy Demuynck, Chef der Mobilfunksparte des niederländischen Telekom-Konzerns KPN, hat anhaltenden Spekulationen über eine mögliche Fusion von KPN mit dem britischen Anbieter mmo2 [Link entfernt] neue Nahrung gegeben. In einem Interview mit der belgischen Wochenzeitung Trends sagte Demuynck, eine Konsolidierung des europäischen Mobilfunkmarkts könne weiterhin stattfinden. Das berichtet die Financial Times Deutschland [Link entfernt] . Zunächst wolle KPN Mobile aber alleine versuchen, auf dem deutschen Markt zu wachsen.

Unternehmen könnten sich Investitionen bei UMTS teilen

Sinn würde eine solche Fusion machen. "Zusammen kämen mmo2 und KPN mit rund 35 Millionen Kunden in Europa nahe an den französischen Mobilfunkkonzern Orange heran", rechnete Demuynck vor. Die beiden auch in Deutschland aktiven Gesellschaften könnten sich bei einem Zusammengehen zudem die Investitionen für den Aufbau der neuen Mobilfunkgeneration UMTS teilen.

Die Mobilfunktochter von KPN, KPN Mobile, ist neben den Niederlanden auch in Deutschland und Belgien aktiv, mmO2 in Großbritannien, Deutschland und Irland. Beide Unternehmen gehören in Europa zu den kleineren Anbietern, mit deutlichem Abstand zu den Branchenführern Vodafone und T-Mobile. Wegen des relativ geringen Marktanteils der beiden Konzerne in Deutschland, dem größten europäischen Mobilfunkmarkt, flammen die Gerüchte über eine Fusion immer wieder auf.

Auch Fusion zwischen E-Plus und o2 möglich

Auch über einen Zusammenschluss der KPN-Tochter E-Plus und der mmo2-Tochter o2 war in der Vergangenheit mehrfach spekuliert worden. Dazu sagte Demuynck: "Sag niemals nie. Die Gelegenheit ist nie verloren. Weitere Konsolidierungsschritte können immer noch passieren. Nicht nur zwischen einer deutschen Firma, die uns gehört, und einer deutschen Firma, die einem Konkurrenten gehört." Es gäbe auch andere Formen der Konsolidierung. Damals scheiterten die Gespräche, weil E-Plus-Chef Uwe Bergheim die Integrationskosten und der Preis des Münchner Mobilfunkanbieters zu hoch gewesen waren.

E-Plus strebt in den nächsten zwei bis vier Jahren eine deutliche Ausweitung seines Marktanteils auf 20 Prozent von derzeit gut 13 Prozent an. Schärfster Konkurrent bei der Gewinnung neuer Kunden ist o2. Im Jahr 2003 wuchs der Marktanteil von E-Plus erstmals wieder.